Bundespräsident Alexander Van der Bellen besuchte am Donnerstag, den 23. März 2023, die Kunstuniversität Linz. Rektorin Brigitte Hütter empfing ihn und führte ihn in drei ausgewählte Institute und Abteilungen: die Architektur, Industrial Design und Künstlerische Praxis. Van der Bellen hörte von BASEhabitat, einem Studio, in dem es um nachhaltige, sozial verantwortliche Architektur geht. Er informierte sich über Industrial Design und testete im Co-Lab Mixed Reality eine Virtual-Reality-Brille, die ihn auf den Fahrersitz eines Autos versetzte. Van der Bellen fragte auch, ob man mit diesen Technologien seinen Arbeitsplatz in der Hofburg im herrschaftlichen Ambiente als das vermitteln kann, was er ist: als Arbeitsplatz eines Präsidenten, der in einer Republik der oberste Mann im Staat ist nicht in einer Monarchie. In der Künstlerischen Praxis wurde der Staatschef über die Ausbildung zu Lehrer*innen und über einzelne Projekte informiert, die unter anderem Relikte des Nationalsozialismus in Oberösterreich kritisch betrachten: zum Beispiel „Versuch über die Symmetrie“. Die symmetrische Anordnung der Brückenkopfgebäude am Linzer Hauptplatz in ihrer ursprünglichen Form im Nationalsozialismus errichtet, heute ein Sitz der Kunstuniversität waren am Open Day (22. März 2023) Ausgangspunkt einer ortsbezogenen Intervention von Hubert Lobnig und Moritz Matschke, die die Vorliebe von totalitären Systemen für simple Formen der Symmetrie reflektiert. Die Filme bringen die Architektur aus dem Gleichgewicht und kehren ihr Inneres nach außen.
Alexander Van der Bellen bedankte sich für den kurzen Informationsaustausch und beglückwünschte die Kunstuniversität Linz zum 50. Jahr-Jubiläum: „Linz ist in den vergangenen Jahrzehnten zu einer pulsierenden Stadt voller kreativer Ideen, eine Stadt geistiger und künstlerischer Vielfalt geworden, das ist unter anderem der Verdienst Ihrer Universität. Malerei, Plastik, Architektur, Medienkunst und zahlreiche Design-Ideen sind ein Bruchteil dessen, was an der Kunstuniversität entsteht, sind für mich aber Beispiele für die angesprochene Vielfalt. Ich wünsche alles Gute für die Zukunft.“