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CLEAN CUBE. Zur Kritik der reinen Vernunft

Prof. Dr. Anne von der Heiden
Prof. Dr. Jasmin Mersmann

Ausstellung & Workshop | Kulturtankstelle Linz | 2018/20
Abteilung für Kunstgeschichte und Kunsttheorie

Die Unterscheidung schmutzig/sauber bzw. rein/unrein gehört zu den grundlegenden politischen und religiösen Differenzkategorien. Rituelle Waschungen markieren Übergänge, begleiten »rites de passage« und gehen oft mit inneren Transformationen einher. Zugleich ist Sauberkeit ein zentraler Bestandteil des Diskurses der Moderne, in dem sich Praktiken der Körper- und Stadthygiene mit Vorstellungen von Ordnung und Rationalität verbinden. Zu diesem Diskurs gehört auch der museale »White Cube«, als Ausdruck der sauberen Trennung zwischen Kunst und Nichtkunst.

Die Ausstellung CLEAN CUBE (kulturtankstelle, Juni 2018) präsentierte 17 künstlerische Positionen von Studierenden und Absolvent_innen der Kunstuniversität Linz und der Kunsthochschule für Medien Köln.

Dokumentiert werden Ausstellung und Workshop in dem Band CLEAN CUBE. Zur Kritik der reinen Vernunft (sonderzahl, 2020). Die Beiträge befassen sich mit Reinigung nicht nur als Metapher, sondern auch ganz konkret – als Beruf, oder als einem in die urbane Infrastruktur eingebundenen Prozess. Ein verbindendes Element ist der Versuch, Vorstellungen von Sauberkeit und konkrete Praktiken zusammenzudenken, die Metapher der Reinigungsarbeit also gleichsam vom Kopf auf die Füße zu stellen.

Weitere Informationen: www.kulturtankstelle.at/clean-cube

sonderzahl.at

David Moises: Touch of the Tiger, 2005, Courtesy: Artothek des Bundes. Foto: Norbert Artner