Clara Boesl
Installation, 2018
Bachelorarbeit, textil·kunst·design
Es ist ein Mobile, das von dem Publikum interaktiv bespielt werden soll.
Ein Mobile reagiert sehr sensibel auf seine Umwelt. Die ständige Neupositionierung im Raumgefüge, resultierend aus der Bewegung, ist systemimmanent. Trotzdem bildet es ein stabiles, dynamisches System. Nun lädt das Mobile dazu ein, Teil von ihm zu werden, selbst seine Veränderung zu beeinflussen, sich als zugehöriges Objekt zu verstehen und sich von seiner Bewegung tragen zu lassen. Die sich hineinbegebenden Personen beeinflussen Gewicht, Form und Aussehen, nicht aber die Natur des System als solches.
Jeder kann sich als einzigartige physische Masse einbringen und dementsprechend eine Veränderung des Ganzen erzielen. Gleichzeitig verliert der Einzelne jedoch an Eigenständigkeit. Er formt eine Einheit mit den übrigen Personen und bildet eine Gemeinschaft mit den übrigen Objekten. Die Verbindung im System ist dynamisch, unmittelbar und direkt. Die Personen darin bedingen gegenseitig ihre Position, können dabei aber nicht die grundlegende Ordnung des Gesamtsystems aufbrechen.
Die Installation lebt ganz offensichtlich von der Beteiligung des Publikums und gestaltet somit auch ganz unmittelbar dessen Rezeption und Erfahrung. Wichtig ist nicht nur die Einbindung, sondern auch die ganz physische Verbundenheit, die sich daraus ergibt. Das Mobile fungiert dabei als rahmengebendes System.
Name des Betreuers: Gilbert Bretterbauer
Kooperationspartner: Tabakfabrik Linz – vielen Dank für die Bereitstellung der Präsentationsräumlichkeit
Schriftliche Bachelorarbeit: im_dynamischen_System
Videolink