Transformation eines Fadens in ein überdimensionales Wollknäuel und eine einhundertdreiunddreißig Meter lange Gedankentextschlange.
Einhundertdreiunddreißig Meter setzt sich mit dem Thema Transformation von Seinszuständen auseinander und hinterfragt wie sich ein überdimensionales Wollknäuel im Raum verhält. Weiters wird der Frage nachgegangen welche Bedeutung dieses in der Gesellschaft hat und inwiefern es als Indikator für Zeit steht. Außerdem, ob es durch seine Dimension zu einem Objekt oder immer noch als Gebrauchsgegenstand gesehen wird.
Das Knäuel als fundamentales Symbol der Textilkunst und Kulturgeschichte, nimmt durch seine Größe Raum ein und zeigt somit die oben genannten Themen auf.
In der praktischen künstlerischen Arbeit, die den einfachen Vorgang des Strickens, in dem sich Schlaufe in Schlaufe immer weiter schlingt, thematisiert, spiegelt sich auch der schriftliche Teil der Masterarbeit.
Dieser ist gegliedert in einen digitalen und einen analogen handgeschriebenen Part.
Eine nicht abreißen wollende Gedankentextschlange welche wie der Faden immer weiterläuft zieht sich in Schreibschrift über dreihundert Seiten und beschreibt den Prozess der praktischen Arbeit.
Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit ist der Faden.
Aufgewickelt zu einem Knäuel ist nur die äusserste Schicht sichtbar, also die zuletzt aufgewickelten Meter des Fadens. Die restlichen fast einhundertdreißig Meter bleiben dem Auge verborgen. Durch das Aufwickeln verändert sich der Faden. Er ist nicht mehr länger Faden, sondern nimmt eine andere Form an. Er ist ein Knäuel.
Das Grundthema der praktischen Arbeit ist, den Faden von seinem Ist Zustand in einen anderen Ziel Zustand zu transformieren. Der Faden unterzieht sich einer Veränderung.
Nicht nur seine lineare Form verändert sich. Aus der Summe seiner Selbst entsteht etwas Neues. Er geht Verbindungen ein und bildet durch den Vorgang des Strickens eine neue Struktur. Einhunderdreiunddreißig Meter lang ist die gestrickte Arbeit, die zu einem Knäuel aufgewickelt wird. Die Länge bezieht sich auf die Laufmeter der fünfundneunzig grauen Wollknäuel die für dieses Projekt verstrickt wurden.
Eine neutrale Farbe ist für diese Arbeit besonders wichtig, denn diese Arbeit muss nichts. Sie genügt sich selbst und braucht keine zusätzlichen Attribute. Sie soll in ihrer Einfachheit völlig befreit sein von unnötigen Interpretationen.