Die schroffe Bergkulisse im Hintergrund, daneben das Nordufer des gut 25 km2 großen Traunsees, bietet Gmunden die ideale, natürliche Bühne für eine Schau von künstlerischen Arbeiten. Eine interne Jury wählt 19 Arbeiten von Studierenden aus und lässt sich dabei nicht nur von der Auswahl der traditionellen, jährlichen Ausstellung BestOFF im zentralen Gebäudekomplex der Kunstuniversität am Linzer Hauptplatz beeinflussen. BestOFF Sommerfrische will das Wirken von Bildender Kunst im Stadtraum der 13.000-Einwohner-Stadt Gmunden erweitern. Die Stadt wird dabei zum Ausstellungsraum: Leerstände werden genützt, Räume und Menschen werden vernetzt. Dabei entstehen beeindruckende Perspektiven auf die Kunst und von der Kunst wieder auf die Naturkulisse im Umfeld. Brigitte Hütter, Rektorin der Kunstuniversität Linz: „Es ist großartig, eine ganze Stadt mit Kunst bespielen zu können und ich bin froh, dass wir zum zweiten Mal diese Möglichkeit bekommen. Kunst stört im besten Sinn traditionelle Blickmuster, Kunst lädt zu neuen Sichtweisen ein und verbindet Menschen und Orte untereinander. Deswegen funktioniert das Konzept der Best OFF Sommerfrische so wunderbar.“
„In einer Welt, in der Grenzen in zunehmendem Maße verschwimmen, scheinbar Unterschiedliches ineinanderfließt und Denk- und Handlungsmuster neu definiert werden müssen, fällt Kunstschaffenden eine besondere Rolle zu. Sie sind maßgeblich an der Gestaltung von Prozessen der Veränderung und damit der Produktion von Zukunft beteiligt. Kunstuniversitäten schaffen dafür Freiräume, fördern Neugier und Mut zu Unerwartetem, als Experimentierfeld, als Antithese zum Pragmatismus des Nützlichen. Die Salzkammergut Festwochen wollen dabei als Schnittstelle fungieren und Räume des Austauschs und der Verständigung schaffen. Wir freuen uns, auch heuer wieder die Kunstuniversität Linz mit ihrem Format BestOFF zur Sommerfrische in Gmunden willkommen heißen zu dürfen und den Stadtraum Gmunden mit aktuellen Positionen Bildender Kunst zu erweitern“ ergänzt Christian Hieke, künstlerischer Geschäftsführer der Salzkammergut Festwochen Gmunden.
Kuratiert wird die Schau von der Gmundner Künstlerin und Kuratorin Simone Barlian. Sie erzählt von drei Beispielen, die die Vielfalt der gezeigten Kunst deutlich macht: „Hasan Ulukisa dokumentierte mit seiner Salzdruck-Serie rural shades die Symbiose von Natur und Mensch rund um Ostanatolien, Laura Roths Fotoserie „GREAT EXPECTATIONS“ befasst sich wiederum mit Inseln und verschiedenen Erwartungen an paradiesische Zustände. Die Werkserie der bildenden Künstlerin Magdalena Berger namens „Filetieren“ beschäftigt sich mit Fragen zu Identität, Mechanismen und strukturellen Gegebenheiten von Gesellschaft. Ausgangspunkt sind sowohl persönliche Erfahrungen als auch alltägliche Sinneseindrücke.“
Eröffnet wurde die Schau am 14. Juli 2022 um 18.00 Uhr in der Galerie Tacheles am Rinnholzplatz 8 durch Prof. Karin Harrasser, Christian Hieke und Simone Barlian, mit Musik von Donauverhau – einer Kombination von Studient*innen der Kunstuniversität und Bruckneruni Linz mit modern, creative Jazz, einem Artwalk mit den ausstellenden Künstler*innen und viel offenem Diskurs.