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Textile information stream – Identity from tweed to tweet

Linda Durmann
Performance, 2018
textil·kunst·design

Vergleichende Darstellung realer und virtueller Identitätsperformance anhand textiler Kleideretiketten in analoger, digitaler und skulpturaler Form.

Nonverbale Kommunikationssignale durch Kleidung, Tonfall, Mimik und Gestik verlieren immer mehr an gesellschaftlicher Bedeutung, denn unser Blick gilt dem eigenem Screen und seltener dem realen Gegenüber.
Das Individuum lebt zunehmend in einer virtuellen Welt und agiert in sozialen Netzwerken.
Die künstlerische Arbeit befasst sich mit dem Wertverlust von Bekleidung als Mittel zur Identitätsdarstellung. Identität wird heute vor allem über social-media Plattformen konstruiert, dort wo das Individuum körperlos digital kommuniziert und sich mit Bildern, Links und Likes bekleidet.
Die vorliegende Sammlung von Kleideretiketten dient als Forschungsgegenstand materieller Kultur, welche Information über den Menschen speichert und wiedergibt. Lässt sich ein Vergleich zwischen Bekleidungsetiketten und virtueller Identitätsperformanz herstellen?
Die textilen Etiketten werden durch analoge Patchwork-Technik und anschließende Digitalisierung mit aktueller Identitätsgestaltung in Verbindung gebracht. Es entsteht ein Diskurs über digitales und analoges Identitätsmaterial: In der Videoarbeit performt das Individuum als digitale „Patchwork-Identität“ im Social Media Stream oder will durch die Audioarbeit als körperlose, mehrsprachige Stimme im Raum Kontakt zur realen Welt aufnehmen. Die Flüchtigkeit von analoger Materialität wird in skulpturaler und archivierter Form festgehalten.

Name des Betreuers: Johannes Schweiger

Video: vimeo.com/275604387

Fotos © Laurien Bachmann, Bildtext : Linda Durmann, textile information stream, installation view

"Textile information stream – Identity from tweed to tweet" © Linda Durmann, 2018