ATTEMPT TO SITUATE / VERSUCH EINER VERORTUNG

23. April 2024, 12.00 bis 13.30 Uhr Kunstuniversität Linz, Domgasse 1, EG, DOEG21, 4020 Linz

Die Abteilung Künstlerische Wissenspraktiken lädt im Rahmen des Seminars “Reise um den Tag in 80 Welten” zum Gastvortrag von Lena Ditte Nissen.

Veranstalterin: Mariel Rodríguez Rodríguez
Institut für bildende Kunst und Kulturwissenschaften/ Abteilung Künstlerische Wissenspraktiken 

"Meine aktuelle künstlerische Forschung widmet sich historischen nationalsozialistischen Texten von Nanna Conti (*1881-1951), der sogenannten Reichshebammenführerin, der führenden Hebamme im Deutschen Reich, und ihrer Tochter Camilla Nissen (*1902-1994), einer überzeugten Nationalsozialistin. Meine familiäre Verbindung zu diesen Frauen - sie sind meine Großmutter und Urgroßmutter - ist ausdrücklich erwünscht und ein wichtiges Element der Untersuchung. Wie können die Affekte und emotionalen Erbschaften, die in der Konfrontation mit der nationalsozialistischen Täterschaft in der eigenen Familiengeschichte entstehen, im Rahmen einer künstlerischen Forschung sichtbar und spürbar gemacht werden? In diesem Vortrag werde ich darüber sprechen, wie ich die aus dem Bereich der Ethnopsychoanalyse stammende Gesprächsmethode "Interpretationswerkstatt" zur Untersuchung der Texte einsetze. Der Vortrag konzentriert sich darauf, wie die Methode den Akt der Selbstverortung durch gemeinsame kommunikative und kreative Prozesse unterstützt." Lena Ditte Nissen

Lena Ditte Nissen
Seit ihrem Studium der Film- und Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien Köln, der Universidad Nacional de Colombia (DAAD) und der Kunstakademie Düsseldorf arbeitet Lena Ditte Nissen als künstlerische Forscherin und Filmemacherin an der Schnittstelle von dokumentarischer und performativer Praxis mit Bezug auf den klassischen Experimentalfilm und ethnologische Forschungsstrategien. Ihre Filme, Performances und Installationen wurden in internationalen Institutionen und Filmfestivals gezeigt: u.a. Museo de Arte Moderno Rio de Janeiro, Heidelberger Kunstverein, Museo del Banco de la República Bogotá, Filmmuseen in Frankfurt und Düsseldorf, KAI10 Arthena Foundation, Rubenstein Art Center, Intl. Film Festival Edinburgh, DOK Leipzig, CPH: DOX, 25FPS Zagreb, Festival de nouveau cinéma Montréal, Anthology Film Archive NYC. 2021/22 war Lena Stipendiatin an der Paul Klee Sommerakademie in Bern, Schweiz, und 2022 erhielt sie das renommierte Jahresarbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds. Im Wintersemester 2022/23 war sie ÖAW/IFK_Junior Fellow. Ihre aktuelle künstlerische Forschung wird von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gefördert.

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