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PREIS

Zwei Forschungspreise für Architektur-Abschlussarbeiten an der Kunstuniversität Linz

Mit einer PhD- und einer Masterarbeit konnten Studierende der Kunstuniversität die Jury beim Forschungspreis Architektur der Bundeskammer für Ziviltechniker*innen überzeugen. Das Architektur-Studium an der Kunstuniversität Linz genießt auch dank zahlreicher innovativer Ansätze einen ausgezeichneten Ruf. Immer wieder gibt es Preise für Ideen und wissenschaftliche Arbeiten, so auch diesmal: Zwei Studierende haben mit ihren Abschlussarbeiten Forschungspreise der Bundeskammer für Ziviltechniker*innen gewonnen. Tobias Hagleitner gewann in der Kategorie „PhD-Arbeiten“ 2500 Euro für Drive Through Moderne Raumnarrative eines Jahrhunderts der Automobilität. Er beschäftigte sich mit Fragen der Stadtraumgestaltung. Mit welchen raumbezogenen Ideen, Vorstellungen und Denkweisen ist die zunehmende Automobilisierung im 20. Jahrhundert verknüpft? Wie wirkt das entstandene System der Automobilität in architektonische bzw. städtebauliche Konzepte, Leitbilder, Utopien? Wie strukturiert die Dominanz des motorisierten Individualverkehrs die Wahrnehmung des Raums, die sozialen und politischen Verhältnisse im Raum, die Erwartungen an den Raum? In der Kategorie „Master-Arbeiten“ wurde Patricia Jeglitsch ausgezeichnet (Preisgeld: 2000 Euro). In Ka´akyr Gemeinschaftszentrum. Ein regenerativer Entwurf für die ländliche Amazonasregion in Brasilien beschäftigt sich die Autorin mit den vorherr­schenden Missständen in der ländlichen Amazonasregion in Brasilien. Die komplexe Situation vor Ort erfordert eine ganzheitliche Vision, um eine dauerhafte Ver­besserungen auf mehreren Ebenen zu schaffen. Es ist ein Projekt notwendig, das über einen architektonischen Entwurf hinaus geht und sich der dominantesten Ursache für die Probleme annimmt - die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes. Das Ka’akyr Gemeinschafts- und Landwirtschaftszentrum in der brasilianischen Dorfge­meinde São João do Carú stellt einen architektonisch-strukturelle Lösungsansatz dar und strebt eine Integration regenerativer agroforstwirtschaftlicher Methoden in die lo­kalen landwirtschaftlichen Praktiken an um eine langfristige Verbesserung auf sozio-öko­nomischer, ökologischer und menschenrechtlicher Ebene in der Region zu unterstützen. Der Schutz und die Wiederaufforstung des Regenwaldes sowie die Stärkung indigener Gemeinschaften sind zentrale Aspekte des Projekts. Ob es der Umgang mit der Automobilität oder der regenerative Entwurf für die Amazonasregion ist: Beide Arbeiten fanden speziellen Zugänge zur Nachhaltigkeit, ein an der Kunstuniversität schon lange zentrales Thema.

Patricia Jeglitsch und Tobias Hagleitner mit Sigi Atteneder, Leiter des Architektur-Departments und von BASEhabitat. © Zogholy