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Rückgabe geraubter afrikanischer Kunst: warum, wie, wozu?

24. Jänner 2022, 18.00 Uhr ONLINE

Die Abteilung Kulturwissenschaft lädt im Rahmen des kulturwissenschaftlichen Seminars "Reparation und Restitution" zum Online-Gastvortrag. Teilnahmelink auf Anfrage: gudrun.rath@ufg.at

Dieser Beitrag setzt sich zum Ziel anhand eines konkreten Beispiels, des geraubten Tangué, auf die im Titel skizzierten Fragen einzugehen und dadurch das von AFRIEUROTEXT in Kooperation mit fresh Magazine konzipierte und getragene Projekt 3RRR kurz zu schildern. Das Tangué – ein Kunstwerk der Duala-Völker – gilt als Macht- und Herrschaftsinsignie des Duala-Königs Kum ́a Mbappe Bell alias Lock Priso (1846-1916), aber vor allem auch als die Seele der Duala-Völker in Kamerun. Er wurde im Jahr 1884 bei einer deutschen Strafexpedition gegen den Duala-König Lock Priso geraubt und nach Deutschland vom Kolonialarzt Max Buchner (1846-1921) als Beute u.a. verschleppt und dem Münchner ethnologischen Museum verschenkt, wo er bis heute zur Schau-(Lust) (aus)gestellt wird. Folgender Dokumentarfilm zur Vorbereitung dieses Gespräches empfohlen:

Die gestohlene Seele - Raubkunst aus Afrika | DokFilm | DW | 02.09.2020
www.dw.com/de/die-gestohlene-seele-raubkunst-aus-afrika

Dr. phil. Daniel Romuald Bitouh

Literatur- und Kulturwissenschaftler, Autor und promovierter Postgraduierter der Universitäten Wien/Österreich und Jaunde/Kamerun. Studium der Germanistik und afrikanischen Literatur in Jaunde und Wien von 1996 bis 2013. Forscher, Lektor für afrikanische Literaturen und Deutschlehrer. Forschungsfelder bzw. -schwerpunkte: Restitutionsfragen, Verschränkung afrikanischer, österreichischer und europäischer Textualitäten, Literarische und textuelle Praktiken in Afrika, Postkoloniale Literatur- und Kulturtheorie, Nord-Süd-Dialog und Migrationsfragen. Seit 2014, Gründer und Vorsitzender von AFRIEUROTEXT (Kulturverein und Buchhandlung mit Schwerpunkt Afrika und Wien), einer Organisation, die sich durch verschiedene Projekte, Veranstaltungen und Bildungsbeteiligungen in Österreich, Europa und auch in Afrika gegen lokale und globale Asymmetrien einsetzt. Gründer von AFRIEUROTEXT Kamerun, einer Frauenberufsausbildungsschule in Jaunde, deren vorrangige Ziele sind: Arbeitsplätze schaffen, Perspektiven eröffnen, Lebensqualität für junge Frauen und Männer in Afrika verbessern. Leiter des Projekt-3RRR – RESTITUTION, REHABILITATION und VERSÖHNUNG in Österreich. www.afrieurotext.at