Aus dem Nachlass der Familie Wertheimer

Verlängert: Ausstellung bis 25.2.2022 Bezirksmuseum Herzogsburg, Altstadt 10, Braunau am Inn

Beitrag von Katharina Mayrhofer und Helen Emily Davy

Egon Wertheimer wurde 1894 im Schloss Ranshofen geboren. Der Diplomat, Journalist, Rechts- und Staatswissenschafter ergänzte während des Exils in den USA in Erinnerung an seine Heimatgemeinde seinen Namen zu Ranshofen-Wertheimer. Er hinterließ seiner Tochter Luciana (1920-2017) ein umfangreiches Erbe. Nach deren Tod erfüllten ihre Erben den Wunsch, die Stücke nach Ranshofen zurückzugeben. Der Verein für Zeitgeschichte konnte nach langem bürokratischen Hürdenlauf - mit Unterstützung durch das Außenministerium - im Jahr 2019 die Schenkung übernehmen. Diese umfasst nicht nur Bilder, Möbel, Tafelsilber und Geschirr aus dem ehemals Wertheimer´schen Besitz Ranshofen (1851 - 1938), sondern auch persönliche Dokumente, Fotos, Bücher und andere Objekte. Die Ausstellung wurde vom Verein für Zeitgeschichte und dem Museumsverein Braunau konzipiert und gestaltet.     


Wie kann vergangenes Unrecht sichtbar
gemacht werden? 

Die bildenden Künstlerinnen Katharina Mayrhofer und Helen Emily Davy, eine Nachfahrin der Wertheimer, erleben durch Erinnerungsarbeit anhand eines zufällig gefundenen Tisches die sinngebende und vermittelnde Funktion von Restitution. Der Tisch, der einst zum Besitz der Familie Wertheimer gehörte und vom Gut Ranshofen stammt, wurde von Mayrhofers Vorfahren während der Zeit des Nationalsozialismus entwendet. Die künstlerische Arbeit wird zum Hebel der gemeinsamen Identitätsrekonstruktion. Sie soll ein Anstoß sein, Unrechtsbewusstsein für geraubte Gegenstände, die sich heute noch immer unrechtmäßig in eigenem Familienbesitz befinden, zu entwickeln.

Der Tisch wird im Anschluss an die Ausstellung Frau Diana Jellinek anvertraut, die ihn als direkte Nachfahrin der Familie Wertheimer stellvertretend für alle Familienmitglieder entgegennehmen wird. Virtueller Rundgang

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