Ausstellung
1. bis 22. Februar 2021
Nachtsplace am Hauptplatz, Hauptplatz 6, 4020 Linz
Als Forschungsstation für das nomadische Atelier de Recherche galt ein Wagen, der an einigen Freitagen auf dem Wochenmarkt parkte. Ausgerüstet mit verschiedenen Methoden, die den Blick anders als gewöhnlich auf die Stadt richten, wird vieles sichtbar, was sich meist verbirgt. Was verraten uns die Dinge, die achtlos auf den Boden geworfen werden? Kann man Stadtteile anhand dieser hinterlassenen Dinge erkunden? Welche Orte sind in Vergessenheit geraten und können neu entdeckt werden? Wie lassen sich anonyme Wege der StadtbewohnerInnen erforschen? Und "was wäre wenn" wir diese Anonymität durch ausgedachte Situationen brechen würden? Welche Emotionen werden mit Orten verknüpft? Wie sind biographische Erinnerungen mit der Stadt verwoben? Können archetypische Bilder uns helfen, Resonanzräume in der Stadt zu erheben?
Der Titel der Ausstellung basiert auf einem Text von Siegfried Kracauer "Aus dem Fenster gesehen" (in: Kracauer, Straße in Berlin und anderswo). In dem Text beschreibt Kracauer einen anderen Blick auf die Stadt, der nicht in Chroniken oder in Reiseführern zu finden ist. Statt Monumenten und der archivierten Geschichte von wichtigen Ereignissen werden Zufälligkeiten, Kreuzungen und auf den ersten Blick Nebensächliches wahrgenommen. Hinter diesen Dingen versteckt sich eine mögliche und noch nicht geschriebene Geschichte einer Stadt.
BewohnerInnen der Stadt Linz waren herzlich eingeladen, einen Blick auf diese Arbeiten und objets trouvés in den Schaufenstern zu werfen, am besten bei Nacht oder wenn die Dämmerung eintritt.
Die Ausstellung ist im Rahmen des Spaziergangsseminars (Einführung in wissenschaftliche und künstlerische Forschung) von Prof. Dr. Amalia Barboza entstanden.
Konzeption der Ausstellung: Prof. Dr. Amalia Barboza
Kuratorische Begleitung: David Kapl
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