Es gibt Materialien, die gibt es gar nicht. Sie haben Zauberkräfte, können heilen, leuchten im Dunkeln, sind besonders hart und leicht wie Seide zugleich, sie wachsen immer weiter, sie schweben. Das Goldene Vlies, Sandmanns Sand, Drachenglas, das biblische Manna oder Redstone aus der Minecraft-Welt – die Geschichten, die wir erzählen, sind voller verheißungsvoller Materialien, mythischer Stoffe mit magischen Eigenschaften. Im Rahmen eines Gastsemesters mit Johanna Pichlbauer und Isabel Prade erforschten Studierende der Kunstuniversität Linz/Studiengangs Gestaltung:Technik.Textil (Lehramt Werken) das Potential von Material als erzählerischem Werkzeug und experimentierten mit Stoffen für neue Legenden. Dass ein für uns ebenso unsichtbarer wie gefährlicher Stoff dabei sämtliche Workshoppläne durchkreuzt hat, ist pure Ironie – doch auch zuhause lassen sich Legenden spinnen. Und so wurde aus dem Unscheinbaren Aufregendes, aus Alltagszutaten Mystisches und aus WG-Küchen fantastische Alchemiestationen.
Das Imaginarium im Ars Electronica Center zeigt Resultate unserer Experimente – eine Kuriositätenkammer mit Materialien und Artefakten aus fernen Zukünften, Märchen und Mythen…
LV: Projekt 4
LV-Leitung: Irene Posch, Johanna Pichelbauer, Isabel Prade, Astrid Young
Sommersemester 2020