Der billig produzierte Leopardensneaker bildet den Ausgangspunkt meiner Experimente. Das auffällige Muster und der übermäßige Gebrauch von Klebstoffbei der Schuhproduktion führten mich zu verschiedenen Experimenten mit Latex, die in unterschiedlichen Verbindungen oberflächliche Tarnstrukturen des Leopardenmusters in reduzierter Form nachahmten. Den ganzen Schuh direkt am Leisten aus Latex herzustellen scheiterten, da die Klebekraft des ungepuderten Latex zu stark ist. Der zweite Versuch wurde Stückweiße aus einzelnen Schnitteilen mit Hilfe von Kleber zusammengefügt und ist eine Zusammenstellung verschiedener Techniken der Ausgangsexperimente. Weitere Versuche beschäftigten sich mit der Tarnung und der Frage: Wie würde man sich im urbanen Raum tarnen? Die Fellzeichnung von Leoparden dient grundsätzlich der Tarnungund lassen die Tiere optimal mit ihrer jeweiligen Umgebung verschwimmen. Obwohl das Muster ausgesprochen auffällig wirkt ist es ein effektives Mittel, sich inder Dämmerung unsichtbar zu machen. Leoparden werden mit ihrer Umgebungoptische eins. Dieses „Eins werden“ wollte ich versuchsweise für die Stadt erreichen und entschied mich für das Material Beton, das in Städten vorherrschend ist. Es folgten verschiedene Experimente mit Beton und Textil. Hart und Weich inKombination und zur Erregung von Irritation. Der Betonschuh aus Textil wurde zur Gänze in Beton getaucht und anschließend mit einer Sohle aus Schaumstoff ausgestattet, die angelehnt an eine Pflastersteinoptik ist. Latex als klebendes und damit verbindendes Element kam zum Einsatz. Der letzte experimentelle Schuhsollte erst nur der Versuch einer harten Sohle aus Beton sein, da auch hier der Gießversuch die Ganze Sohle in Abschnitten zu gießen scheiterte, da die gebauteForm dem nicht standhielt, entschied ich mich lediglich mit Quadern zu arbeiten. Die Anordnung der einzelnen Elemente ist so auf dem Filz platziert, dass die Betonelemente Bewegung an der Sohle ermöglichen, wo es nötig ist. Die Oberfläche ist dekorativ mit Betonscherben bestückt.
Diese Arbeiten entstanden im Rahmen des Projektes "Schuhwerkstatt", 2021.
