Forschungsprojekt | laufend
Abteilung für Kunstgeschichte und Kunsttheorie
Im Zentrum des Forschungsprojekts stehen künstlerische und kulturelle Techniken der Deformation bzw. Um/Gestaltung von »Natur« im Zeitraum von 1500 bis 1800. Dabei liegt der Fokus der Untersuchung nicht auf natürlichen Fehlbildungen, sondern auf der bewussten Verformung oder Modellierung von Lebewesen durch Körpertechniken, das im genetic design ihre aktuellste Ausprägung findet.
Die Studie parallelisiert künstlerische Formprozesse mit Techniken zur Manipulation natürlicher Wuchsformen (wie der Beschneidung von Bäumen, der Tierzucht oder menschlichen Körpermodifikationen). Untersucht werden v.a. solche Fälle, in denen sich kulturelle mit künstlerischen Techniken verbinden (etwa wenn Kastraten karikiert oder fremde Körpermodifikationen unter den Bedingungen des eigenen ästhetischen Regimes abgebildet werden). Leitend sind dabei Fragen nach sich wandelnden Vorstellungen von »Natürlichkeit« bzw. »Künstlichkeit«, nach dem Verhältnis von Geometrie und Natur sowie nach der Interrelation von ästhetischen und politischen Normen.