Linz, am 30. Juni 2023
Der Förderpreis des Diözesankunstvereins Linz wird seit 1996 jährlich vergeben. Es werden damit Abschlussarbeiten an der Kunstuniversität Linz ausgezeichnet, die von besonderer künstlerischer Qualität und von einer ethischen, sozialen oder religiösen Relevanz sind. Seit 2001 wird parallel zum Preis für Bildende Kunst ein Preis für Architektur verliehen. Im Jahr 2022 wurde die Dotierung des Preises von 1.500 Euro auf 2.000 Euro angehoben.
Mit der Vergabe des Preises ist auch eine Ausstellung der ausgezeichneten Arbeiten verbunden.
Für ihre Diplomarbeiten an der Linzer Kunstuniversität wurden Künstler*innen ausgezeichnet, die mittlerweile einen festen Platz im Kunstbetrieb haben, wie Markus Schinwald, Paul Kranzler, Rainer Nöbauer-Kammerer, Claudia Czimek, Katharina Struber, Irma Kapeller, Iris Christine Aue u.a. Darüber hinaus wurden herausragende Architekturdiplomarbeiten z.B. von Anna Heringer, Gunar Wilhelm und Tobias Hagleitner sowie Franz Koppelstätter mit dem Förderpreis in der Sparte Architektur ausgezeichnet.
Jury des diesjährigen Diözesankunstpreises
Die Verleihung erfolgte am 30. Juni 2023 durch Bischofsvikar Dr. Johann Hintermaier im Rahmen der Sponsions-/Promotionsfeier an der Kunstuniversität Linz.
Studienrichtung Bildende Kunst: Bildhauerei - transmedialer Raum
Das künstlerische Projekt „KLUB PRESENTS: KLUB PRESENTS:“ von Alexandra Kahl und Jan Weiler wird seit 2017 in Form einer sich personell wie räumlich stets wandelnden Kollaboration präsentiert und weiterentwickelt. Dabei wirkt der Clubraum als multimediales Ausstellungsdisplay für künstlerische Projekte der „KLUB BETREIBER*INNEN“ selbst sowie ihrer Gastkünstler*innen, die eingeladen werden den Raum zu nutzen und immer weiter zu modifizieren. Der Club als Ort sozialer und künstlerischer Begegnung und als Gesamtkonzept mit flexibler Gestaltung des Interieurs, speziell gestalteten Werbetools und einer Publikation, die aus der gestalterischen Kulisse des Clubs eine besondere künstlerische Form extrahiert und so den künstlerisch-sozialen Aspekt der Interaktion und des Austauschs weiterdenkt.
Im Besonderen überzeugte die Jury der Aspekt der sozialen Interaktion und Kollaboration, der dieses Projekt auszeichnet. Die ästhetische Gestaltung und Konsequenz dieser „begehbaren“ Raumskulptur“ sind überaus stringent und verweisen auf eine Clubkultur, die sich über die letzten Jahrzehnte längst zu einer eigenständigen gesellschaftlichen und künstlerischen Form von Begegnungsmöglichkeit zwischen aktiver Teilnahme und passivem Konsum dynamisiert hat. Dabei spielt die Installation nicht nur mit den Möglichkeiten der Inszenierung von Raum, sondern auch denen individueller Darstellungen und (Neu-) Erfindungen des Selbst.
VITA
Mag.a art. Alexandra Kahl, geboren 1983 in Bochum (D), lebt und arbeitet in Wien und Linz, 2015 - 2023 Studium „Bildende Kunst“ in der Klasse „Bildhauerei - transmedialer Raum“ (Ali Janka/Tobias Urban), Kunstuniversität Linz
2017 (laufend) Gründung des Ausstellungsraums Klub in Linz (zusammen mit Jan Weiler und Georg Holzmann), seitdem Weiterführung des Klubs sowie zahlreiche Kollaborationsprojekte mit Jan Weiler, 2013 - 2015 Masterstudium textil·kunst·design bei Gilbert Bretterbauer
Mag. art. Jan Weiler, geboren 1990 in Lienz (Tirol), lebt und arbeitet in Linz, 2016 - 2023 Studium „Bildende Kunst“ in der Klasse „Bildhauerei - transmedialer Raum“ (Ali Janka/Tobias Urban) an der Kunstuniversität Linz, 2022 (laufend) Masterstudium „Kulturwissenschaften“ an der Kunstuniversität Linz, 2017 (laufend) Gründung des Ausstellungsraumes KLUB in Linz (zusammen mit Alexandra Kahl und Georg Holzmann), seitdem Weiterführung des Klubs sowie zahlreiche Kollaborationsprojekte mit Alexandra Kahl
Der Kunstverein der Diözese Linz besteht seit 1859 und hat rund 300 Mitglieder. Er ist einer der ältesten kirchlich getragenen Kunstvereine und einer der wenigen noch bestehenden aus dieser Zeit. Die Ziele des Diözesankunstvereins wurden Anfang der 1990er Jahre unter dem 2018 verstorbenen langjährigen Obmann Prof. Günter Rombold neu formuliert: Wesentlich sind die Mitherausgabe der Zeitschrift „kunst und kirche“, die Förderung von jungen Künstler*innen und die Begegnung mit Kunst und Architektur in unterschiedlichen Formaten und Kooperationen.
Anlässlich des 160jährigen Bestehens des DKV fand 2019 im Festsaal des Bischofshofs eine Ausstellung mit Werken zweier Preisträgerinnen – Irma Kapeller (Förderpreis 1997) und Iris Christine Aue (Förderpreis 2011) – statt.
Werke der Förderpreisträger*innen der Jahre 2018 bis 2022 - Moritz Matschke, Christel Kiesel de Miranda, Adam Ulen, Ruth Größwang und Martina Jäger – waren im Rahmen der Reihe „memento mori“ in der Fastenzeit 2023 in der Linzer Ursulinenkirche zu sehen. Auf eindrucksvolle Weise wurden mit den künstlerischen Arbeiten und Interventionen im barocken Kirchenraum, im Raum vor der Orgelempore, im Dachboden und in der Krypta aktuelle Themen wie die Fragilität der Schöpfung, ökologische Veränderungen und ihre existentiellen Auswirkungen, der Umgang mit der Corona-Pandemie, spirituelle Sehnsüchte und Räume als Gedächtnis- und Bildspeicher verhandelt. Die Präsentation fand in Verbindung mit dem Jubiläum 50 Jahre Kunstuniversität Linz statt.
Bild:
v.l.n.r.: Bischofsvikar Johann Hintermaier, Preisträgerin Alexandra Kahl, Obfrau Martina Gelsinger, Vizerektorin Gitti Vasicek, Rektorin Brigitte Hütter © Juliana Tasler-Rager
Kontakt für Rückfragen:
Ulrike Parzmair-Pfau
dkv@dioezese-linz.at
Tel.: 0676/8776 4531
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter www.dkv.at