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AUSSTELLUNG

konsequenz der treue

Vernissage: 5. Mai 2023 um 17.30 Uhr; Ausstellung bis 11. Mai 2023 Kunstuniversität Linz, Hauptplatz 6, Aula, 4020 Linz

Ausstellung im Rahmen der Tagung NS-Geschichte im Rinnstein. Comics als Medium der Erinnerung. Nordwand (Katalog bei der Portier*in)
Kurt Lackners Serie Zur Erinnerung zeigt Portrait-Postkarten samt Widmungen von SS-Mitgliedern und Soldaten für ihre Lieben daheim.

Südwand und Vestibül der Aula
Johann Schoiswohls Werkblock Ohne Bilder präsentiert Skelette von Familienalben, auf deren entleerten Seiten – nur gelegentlich – ein kleiner Bildtext, jedoch nirgends ein Foto zu sehen ist.

„Kriegsfotografien sind ein heikles, oft abgründiges Thema. Meist handelt es sich um Schnappschüsse, Knipsbilder, wie man das nennt, oft sind es auch Aufnahmen von Berufsfotografen, oder Bilder, gemacht in einem Studio, gedacht als Andenken für Freunde und Verwandte. […] Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass wir uns bei der Interpretation von Fotografien unvermeidlich auf dünnem Eis bewegen. Wir dürfen nie vergessen, wie vorsichtig und misstrauisch wir mit diesem Material umgehen müssen, auch wenn es sich offen darbieten mag. […] Solche Bilder fordern uns auf, die sich beim ersten Betrachten anbietende Interpretation in Frage zu stellen und zu versuchen, gleichsam an der Oberfläche des Abzugs zu kratzen, um tiefere, verborgene Schichten freizulegen.“ (Martin Pollak)

Die Ausstellung präsentiert Fotoarbeiten, die den Auftritt der Fotografie als alltägliches Massen-Propagandamedium des Nationalsozialismus und seine Nachwehen in den Kellern und Dachböden unserer Familien reflektieren. Statt Belehrung schaffen sie Leerräume, die erst von den Rezipient*innen gefüllt und kontextualisiert werden müssen. Die in der Ausstellung gezeigten Relikte evozieren Nachbilder von Nationalsozialismus und Krieg ... Kuratiert von Rainer Zendron Kurt Lackner lebt in Ottensheim, ist Mitglied der Künstlervereinigung Rebel Club und Die Parzer
Biografie.pdf Johann Schoiswohl *1979, lebt und arbeitet in Wien und Scharnstein. Studium der Kunst und Fotografie an der Akademie der Bildenden Künste Wien, das mit der Diplomarbeit "Totes Gebirge" abgeschlossen wurde. Neben der Fotografie im Toten Gebirge ist die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus ein wichtiger Teil des künstlerischen Ausdrucks. Neben dem Arbeitsbegriff der Nazis rückt die Fotografie ins Zentrum der Betrachtung. Die Rolle der Fotografie und die Funktion von Fotoalben im NS-System rückt in den Fokus. In einigen Fotoserien werden leere Fotoalben dokumentiert. Rissstellen, Fotoecken und Bildunterschriften treten an die Stelle der ursprünglich montierten Fotografien.

Im Rahmen von 0505.  Jährlich zum 5. Mai, am Tag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, werden seitens der Kunstuniversität Linz erinnerungspolitische Aktivitäten gesetzt. Heuer findet am 4. und 5. Mai die Tagung "NS-Geschichte im Rinnstein. Comics als Medium der Erinnerung" statt. Öffnungszeiten: MO bis FR jeweils von 9.00 bis 18.00 Uhr
Der Werkblock „ohne Bilder“ von Johann Schoiswohl präsentiert Skelette von Familienalben, auf den entleerten Seiten ist - nur gelegentlich - ein kleiner Bildtext, doch nirgends ein Foto.Der Werkblock „ohne Bilder“ von Johann Schoiswohl präsentiert Skelette von Familienalben, auf den entleerten Seiten ist - nur gelegentlich - ein kleiner Bildtext, doch nirgends ein Foto.

"Besten Jahre meines Lebens" von Johann Schoiswohl

aus der Serie „Zur Erinnerung“ von Kurt Lackners