Beginn des PhD-Programms
WS 2024/25
Betreuung
Alexis Dworsky
Notburga Karl (AdBK München)
Das PhD-Projekt erforscht das Selbstkonzept von Kunstpädagog*innen im regelkonformen Schulsystem. Die Ausbildung an Kunstakademien und Kunstuniversitäten, an denen Kunstpädagogikstudent*innen eher den Regelbruch als Innovationsmethode vermittelt bekommen, stößt im Schulalltag mit Leistungserhebungen, gesellschaftlichen Konventionen und Ahndung von Regelbrüchen auf ein Paradoxon. Manche Regeln werden unbewusst oder bewusst von Kunstpädagog*innen im Schulsystem gebrochen oder umgangen, entweder um Kunstunterricht stattfinden lassen zu können oder weil die innere Haltung den Regelbruch bestimmt. Offenbar gibt es ein Spannungsfeld zwischen der Institution Schule und dem Selbstverständnis von Kunsterzieher*innen. Dieses Phänomen soll hier näher anhand dieser Gruppe untersucht werden. Wie gehen Kunstpädagog*innen mit Regeln, Normen und Konventionen um? Wie vermittelt man die Regeln zum Regelbruch im Kunstunterricht?
Welche geistigen Räume und Atmosphären erschaffen Lehrkräfte für ihre Schüler*innen durch eigene Regeln und den Umgang mit Normen?
In diesem PhD-Projekt werden Kunstpädagog*innen aus dem Schuldienst filmmisch interviewt und zu ihrer eigenen Unterrichtsphilosophie in verschiedenen didaktischen, aber auch sozialen Themenbereichen innerhalb der Schulfamilie befragt. Es werden individuelle Filmformate, welche in enger Zusammenarbeit mit den Protagonist*innen entwickelt werden, entstehen. Durch unterschiedliche Forschungsmethoden wird das Filmmaterial qualitativ ausgewertet und die verschiedenen Rollen der Kunstpädagog*innen innerhalb des Schulsystems analysiert.
Kurz-Biographie
Jasmine Wolf ist Künstlerin und Kunstpädagogin. Sie lebt und arbeitet in Bamberg. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste München und wurde für ihre herausragenden künstlerischen Leistungen mit dem Staatsexamenspreis 2010 ausgezeichnet. Seit 2011 ist sie vorwiegend in der Kunstvermittlung und Kunstpädagogik tätig. Sie lehrte von 2011 bis 2013 an der Chulalongkorn University Bangkok im International Program for Design and Architecture (INDA) als Lehrbeauftragte (Adjunct professor) künstlerische Grundlagen und Techniken und betreute Studierende bei ihren individuellen Designaufgaben. Seit ihrem zweiten Staatsexamen 2015 hat sie an verschiedenen Schulen im bayerischen Schulsystem gearbeitet und sich gezielt mit der Vermittlung von Kunst als Schulfach für Kinder und Jugendliche befasst. Derzeit forscht sie am Institut für Kunst und Bildung der Kunstuniversität Linz bei Prof. Alexis Dworsky, welchen Einfluss Normen, Konventionen und Regeln auf den Kunstunterricht haben und wie Kunstpädagog*innen bewusst und unbewusst damit umgehen.