gesponsert von der Raiffeisen Landesbank OÖ
Im Rahmen der Sponsionsfeier am 28. Juni wurde das forum Stipendium 2019 über Euro 10 000,-- an Felix Pöchhacker für sein Projektvorhaben "Raum mit Licht" verliehen. Der heurige Sponsor ist die Raiffeisenlandesbank OÖ.
Überreicht wurde das Stipendium von Dr. Bernhard Marckhgott, Vertreter der Raiffeisen Landesbank OÖ, und Clemens Mairhofer, Vorstandsmitglied des forum – Kunstuniversität Linz.
Zum Projektvorhaben "Raum mit Licht" von Felix Pöchhacker
Crinitz ist eine ehemalige Töpfergemeinde in der Niederlausitz in Südbrandenburg, deren Landschaft geprägt ist von Kiefernmonokultur und Tagebaufolgelandschaft.
Seit der Wende 1989 ist die Region gekennzeichnet von einer weitreichenden Deindustrialisierung und einer damit einhergehenden Entvölkerung weiter Landstriche.
Auf dem Gelände des ehemaligen Töpferhofs der Fm. Kiesel beschäftigt man sich schon länger mit der Frage nach Möglichkeiten einer Verbindung zwischen urbanen und ruralen Räumen. Durch die Lage irgendwo zwischen Dresden, Leipzig und Berlin hat sich mit der Zeit eine größere Gruppe Menschen gefunden, die diesen Fragestellungen nachgehen.
Auf einer etwa 40m2 betonierten Grundfläche (5x8m) soll ein reduziertes und funktionales Stahlgerüst errichtet werden, das als Träger einer klassischen Ausstellungsbeleuchtung fungiert. Der Raum würde so nur aus Boden und Beleuchtung bestehen. Durch Lage und Beschaffenheit wird er eine Art Negation eines klassischen White Cube, der sich mit Fragen wie Sichtbarkeit, Publikum und Exklusivität aber auch Vandalismus und Diebstahl beschäftigen müsste.
Als Ausstellungsraum gesehen würde ich mit dem Projekt in weiterer Folge gerne Künstler und Künstlerinnen aus den umliegenden Städten, aber auch aus Linz, in diese entvölkerte und rurale Region einladen, sich mit den oben beschriebenen Gegebenheiten zu beschäftigen.
Biografie von Felix Pöchhacker
Felix Pöchhacker ist 1981 in Salzburg geboren, studierte von 2011bis 2012 am Mozarteum Salzburg, Grafik und von 2012 bis 2017 an der Kunstuniversität Linz, Bildende Kunst/Bildhauerei transmedialer Raum. Er lebt und arbeitet in Linz. Seit 2017 betreibt er gemeinsam mit Stefan Brandmayr den Atelier- und Ausstellungsraum EFES 42.
Die Jury
Stefan Heizinger, Bildender Künstler und Kulturarbeiter, Vorstandsmitglied des Salzburger Kunstvereins
Andrea Kopranovic, Kuratorin und Assistant Director Christine König Galerie Hemma Schmutz, künstlerische Direktorin Lentos Kunstmuseum Linz
Juryentscheidung
die 32 Einreichungen wurden in ihrer unterschiedlichen Ausformulierungen als sehr qualitativ empfunden. Felix Pöchhacker überzeugte die Jury schlussendlich mit seiner Arbeit „Raum mit Licht“, die er in einer sehr klar formulierten Bewerbung für das Stipendium vorstellte.
Auf einer etwa 40 m² betonierten Grundfläche (5 x 8 m) wird ein reduziertes und funktionales Stahlgerüst errichtet, das als Träger einer klassischen Ausstellungsbeleuchtung fungiert. Der Raum besteht nur aus Boden und Beleuchtung, die Stahlkonstruktion grenzt ihn senkrecht ab.
Ausgeführt werden soll er in der Niederlausitz, Deutschland, an einem Ort, der entsiedelt ist und somit nur noch in der Erinnerung existiert. Durch Lage und Beschaffenheit ist der „Raum“ eine Art Negation eines klassischen White Cube der sich mit Fragen wie Sichtbarkeit, Publikum und Exklusivität aber auch Vandalismus und Diebstahl beschäftigt.
Felix Pöchhackers Arbeit spricht eine eigenständige, konsequente und minimalistische Sprache. „Raum mit Licht“ bewegt sich an der Schnittstelle von Installation, Skulptur, Architektur und lotet die Diskrepanz von urbanem und ländlichem Raum in einer spannenden Weise aus. Positiv wird auch der partizipatorische Ansatz hervorgehoben, diese Skulptur in weiterer Folge als Ausstellungraum, als der er ja in extrem reduzierter Form konzipiert ist, für andere KünstlerInnen zur Verfügung zu stellen.
Felix Pöchhacker ist gut in der Linzer Szene vernetzt. Neben der kontinuierlichen Fortführung seiner künstlerischen Praxis, betreibt er seit Herbst 2018 den Projektraum EFES 42 - Verein für Skulptur und schließt damit eine Lücke im lokalen Diskurs.