gesponsert von der Raiffeisenlandesbank OÖ.
Im Rahmen der Sponsionsfeier am 30. Juni wurde das forum Stipendium 2017 über Euro 10 000,-- an Violeta Ivanova überreicht. Der heurige Sponsor ist die Raiffeisenlandesbank OÖ.
Zum Projektvorhaben von Violeta Ivanova
„Translations“ (Arbeitstitel) „Die absurde Situation einer Zusammenarbeit voller Missverständnisse zwischen mir und einem Künstler aus China provozierte meine Auseinandersetzung mit den Themen Übersetzung, Interpretation, Sprachsystemen und die Relationen zwischen Sprache, Denken und Reflexion. Da ich selber nicht aus Österreich stamme und meine Muttersprache Bulgarisch ist, musste ich mich täglich mit einem anderen Sprachsystem und seiner Denkweise konfrontieren. Auf Grund dieser Erfahrungen habe ich mit der Zeit für mich ein neues Vorgehen zur Sprache entwickelt, nämlich Sprache nicht als Gegebenheit zu betrachten, sondern als ein dynamisches System. Mein künstlerisches Vorhaben für das Jahr 2017 ist eine kulturologische Erforschung der Beziehungen zwischen Sprache, Übersetzung, Kultur und Kommunikation durchzuführen und aus dieser Auseinandersetzung eine Reihe von Arbeiten, die diesen Themen aus verschiedenen Perspektiven gewidmet sind, zu produzieren.“
Biografie von Violeta Ivanova
Violeta Ivanova wurde 1985 in Bulgarien geboren, sie lebt und arbeitet in Linz. Nach dem Bachelor an der Kunstakademie Sofia, Bulgarien, setzte sie ihr Studium an der Kunstuniversität Linz fort, wo sie ihr Masterstudium, Studienrichtung Plastische Konzeptionen/Keramik, in der Klasse von Prof. Frank Louis, 2015 absolvierte. Neben zahlreichen Ausstellungsbeteiligungen ist sie u.a. die Preisträgerin des Kunststoff-Wettbewerbes 2015 und erhielt 2016 den Diözesankunstpreis.
Jury
Katrin Rosalind Bucher Trantow Chefkuratorin Kunsthaus Graz
Mario Mauroner Galerie MAM - Mario Mauroner Contemporary Art Vienna
Romana Ring Architektin
Juryentscheidung
Die Jury entschied sich in einem mehrstufigen Verfahren klar und einstimmig für das Projekt von Violeta Ivanova zum Thema Sprache als Medium des Denkens mit dem Arbeitstitel „Translations“. Im kommenden Jahr möchte sie mittels kulturologischer Erforschung die Beziehungen zwischen Sprache, Übersetzung, Kultur und Kommunikation untersuchen und bearbeiten. Dabei sollen die geplanten Arbeiten auf ihren eigenen Erfahrung und Reflexionen basieren.
Einerseits überzeugte und berührte der unmittelbare, persönliche und auch emotionale Zugang zu diesem brennenden und wichtigen Thema. Ivanova schöpft aus ihren eigenen Erfahrungen als Austauschkünstlerin, die sie in einem Land lebend machte, dessen Sprache sie erst erlernen musste. Dies zeigt auch, dass sie das Thema mit großer Ernsthaftigkeit und Mut verfolgt. Andererseits ist die Beschäftigung mit Sprache und Verständigung aus gesellschafts- und kulturpolitischer Sicht hochaktuell und brisant. Globalisierung, Migration und permanenter Austausch stellen dieses Thema vor immer neue Herausforderungen. Die Auseinandersetzung mit Sprache in Zeiten des Internets, der Übersetzungsmaschinen und im globalen Englisch-Gebrauch von Personen mit anderer Muttersprache (Non-Natives) gewinnt eminent an Bedeutung und es wird als wichtig erachtet, aus verschiedenen Blickwinkeln heraus damit zu arbeiten. Die Jury setzt großes Vertrauen in Ivanova. Die Entwicklung des Projektvorhabens in verschiedene Richtungen lassen auf spannende Momente und Ergebnisse hoffen, die sie auch in einer Ausstellung in Linz oder Wien zeigen will. Nicht zuletzt tragen Ivanovas Ambitionen, an verschiedenen Orten am Globus zu arbeiten und Brücken zwischen Menschen aus verschiedenen Regionen und in verschiedenen Lebenslagen zu finden, den Ruf der Kunstuniversität Linz in die Welt hinaus.
Weitere Fotos zur Sponsion und den Preisverleihungen finden Sie hier