1. März bis 30. April 2022 IFK WIEN, Reichsratsstraße 17, 6. Stock, 1010 Wien
Studierende der Visuellen Kommunikation, Grafik-Design und Fotografie, Plastische Konzeptionen / Keramik sowie Zeitbasierte Medien zeigen ihre Arbeiten.
Die Ausstellung umfasst Arbeiten von Künstler*innen, die individuelle Bereiche erforschen. Dies gelingt mit einer persönlichen Herangehensweise an Objekte und Dinge, die ihnen im Alltag durch Wiederholungen als Routine begegnen. Meist nicht mehr hinterfragt, meistens abgespult im Alltag, werden sie untersucht, visuell dialogisiert und metamorphosiert.
Gleichzeitig spielt der eigene Körper als Spiegel für die individuelle Fragestellung eine besondere Rolle. Diese Rolle wird ihm durch eine rituelle Handlung zugeordnet. Klischees werden als bildliche Zitate gezeigt und die Scham tritt in die sichtbare, vorderste Reihe. Sie bekommt ein neues Umfeld und der Raum wird durch die Veränderung neu geordnet. Es etablieren sich neue Fragestellungen und damit wird eine Bewegung angefeuert. Die Begegnung mit dem Gesehenen, dem Bildlichen wird auf dem Schauplatz der inneren Bühne wie eine Collage neu zusammengetragen. Ganz leise mit sanften Konturen und Kontexten, die sich in unterschiedlichen Raumzonen aufhalten, wird die Routine aufgelöst
Öffnungszeiten:
MO-DO von 10.00 bis 16.00 Uhr
FR von 10.00 bis 13.00 Uhr
Voranmeldung: registration@ifk.ac.at od. 01/504 11 26
"Verlust" von Jiyoon Ha
Schließ die Augen und den Mund... Es ist, was Menschen tun, um zu schlafen. Der Akt des Schlafens dient dazu, selbst im Alltag eine angenehme Isolation zu finden. Während der Mensch schläft, kann er aufgrund seiner eigenen Sinne aufwachen, denn alle Sinne sind verbunden und der Mensch kann seine Sinne nicht abschalten, zum Beispiel den Gehör- und den Geruchssinn. Natürlich gibt es noch den Tastsinn, aber dieser wird in diesem Thema nicht behandelt, da er manchmal von anderen Menschen ausgelöst wird. Zurück zum Thema: Ich stecke mir Ohrstöpsel in die Ohren, bevor ich schlafen gehe. Aber das ist auch keine perfekte Lösung, denn der Mensch hat noch den Geruchs inn.
"UNDERPRESSURE" von Raul Izkierdo
Ist es notwendig patriarchale Muster beizubehalten, um uns als Männer zu definieren und Normen anzuerkennen, welche dadurch ins Leere gehen? Das Projekt „Underpressure“ zeigt anhand vonunterschiedlichen Personen subjektive Sichtweisen auf die Männlichkeit. Was bedeutet ‚Be a Man‘ für die Protagonisten und welche Materialität würden sie symbolisch dafür wählen. Gibt es eine eindeutige Antwort auf die Frage nach der Männlichkeit oder können wir diese nur auf einer persönlichen Ebene im Laufe des Lebens beantworten?
"Der BH und DER NEOLIBERALISMUS" von Sophie Löw
Plakatserie über Rituale, BHs und Neoliberalismus: Rituale erzielen einen Gemeinschaftssinn, ihre Wiederholung stabilisiert unser Leben. Rituale können aber im selben Moment, indem sie Menschen vereinen, andere ausschließen. Desto mehr sie Halt geben, können sie andere einschränken. Diese Diskrepanz vereint sich ebenso im BH. Vereint Frauen das Ritual des „BH-Tragens“? Oder ist es eigentlich ein Symbol, das schreit: „Wir sind anders als die Norm“, „Wir haben etwas, das niemand sehen soll“. Und warum ist im allgemeinen Sprachgebrauch nur von der Kurzform „BH“, was für Büstenhalter steht, die Rede? Da will doch etwas versteckt werden?
"MEIN DING MEIN DRANG" von Maria McLean
Als ich ungefähr acht Jahre alt war, habe ich damit begonnen, alles um mich herum abzutasten: die räumliche Umgebung, Wände, Treppengeländer, genauso wie Objekte, Spielzeugautos, Stifte. Dabei war es mir wichtig, immer in alle Ecken zu kommen und diese wirklich mit meinen Fingerkuppen zu spüren. Wenn ich meine Haare hinter meine Ohren geklemmt habe, musste ich mit meinen Fingerspitzen die Hinterseite meiner Ohren abtasten. Ich erinnere mich an den Gedanken, dass nur ich diesen Drang hätte und niemand dieses Verhalten verstehen würde. Es war und blieb bis heute mein kleines Geheimnis.
"VIVID MYSTERY" von Sara Piñeros
Anhalten, sich dem Blick hingeben, sich der Überraschung hingeben, der Helligkeit, die von der Ansicht ausgeht.
Ihren leuchtenden, durchscheinenden Texturen, um sich in ihren unberechenbaren Formen zu verlieren.
"Unten ist eigentlich Oben" von Magdalena Berger
Inwieweit spiegelt eine zweidimensionale fotografische Abbildung komprimierter Zeit die Realität wider?
In einer selbstgebauten, begehbaren sechs Quadratmeter großen Camera Obscura, die in der Ausstellung „Seeking the truth – What’s reality?“ im Sommer 2021 im periscope Salzburg zu sehen war, entstand die großformatige Abbildung „Unten ist eigentlich Oben“. In dem komplett lichtdichten Raum diente ein 1 cm großes Loch an dem Schaufenster als Linse (Camera Obscura). Die Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite verwandelten sich zum Motiv, die auf fotografischem Papier festgehalten wurden. Geleitet von der Frage, inwieweit die Projektion einer Camera Obscura, die sich kopfstehend und „weichgezeichnet“ präsentiert, noch Realität sei.
Künstlerische Leitung: Christa Amadea
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Bericht zur Ausstellung in der Zeit im Bild vom 2. März 2021:
tvthek.orf.at/ZIB/Fotografische-Untersuchungen-Koerper-Schafft-XYZ