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MITTEILUNG

Kunstrezeption – Strategien für zukünftiges Ausstellen

1. und 2. Juli 2021 Volkskundemuseum Wien und ONLINE via Zoom

Symposium des FWF PEEK Projektes PPC [568] zur kritischen Aufarbeitung der Geschichteder Kommune am Friedrichshof.


Angela Stief, Gastprofessorin der Kunstgeschichte und Kunsttheorie an der Kunstuniversität Linz, ist am Symposium beteiligt.
Freitag 2. Juli 2021 zwischen 15.00 und 17.00 Uhr

Wie umgehen mit Kunst, die in problematischen Kontexten entstanden ist. Was, wenn Kunst in Gewaltkontexten entstanden ist? Was, wenn Kunstwerke in autoritären Strukturen entstanden sind und Menschen dabei psychische, physische oder sexualisierte Gewalt zugefügt wurde? Wer kuratiert oder spricht über diese Kunst: bisher – jetzt – zukünftig?

Das FWF PEEK-Projekt zur kritischen Aufarbeitung der Geschichte der Kommune am Friedrichshof, die vom Wiener Aktionismus Künstler Otto Mühl 1972 gegründet und von den Kommunard:innen 1990 aufgelöst wurde, geht in einem zweitägigen Symposium gemeinsam mit KunstwissenschaftlerInnen, KuratorInnen und AktivistInnen diesen Fragen nach. Wie verhalten sich Gewalt und Ästhetik zueinander? Wie sind ‚künstlerischer Wert‘ und gewaltvolle Produktion gegeneinander abzuwägen?
Wie ist mit Kunst, die Gesetze bricht, und Werken von Straftäter:innen umzugehen?
Im Zuge der MeToo-Debatte und postkolonialer Diskurse wurden in den letzten Jahren Fragen der Repräsentation, Bildproduktion und Zeigepraxis kontrovers in Kulturindustrie und Museen diskutiert.
Dies bedeutet einerseits, dass in die Analyse und Bewertung von Bildern und Werken auch deren Herstellungskontext einbezogen wird. Und dies erfordert andererseits, dass an der Auswahl und Präsentation der Exponate auch Personen aktiv beteiligt werden, die die gewaltvollen Kontexte erlitten und ein berechtigtes Interesse an der Macht über die Bilder haben.
Im Kunstkontext stößt diese Debatte auf Grenzen, die durch den Konsens der Freiheit und Autonomie künstlerischen Handelns definiert werden. System- und Gesellschaftskritik ist ohne die Freiheit von Vorgaben, den Tabubruch und das Handeln entgegen gesellschaftlicher Normen nicht zu denken. Wie aber wird die Hierarchie zwischen Freiheit der Kunst und Gewalt der Herstellung ausgehandelt? Wie sind künstlerische, ethische, gesellschaftspolitische, rechtliche und ökonomische Dimensionen des Werks gegeneinander abzuwägen, wenn die Ausstellung der Werke die Gewalt ihrer Herstellung reproduziert?
Wenn etwas gezeigt wird, geht es darum, dem Objekt, dem Artefakt, dem Kunstwerk möglichst jene Multiperspektivität zu geben, die es braucht, um einen komplexen Diskurs und Reflexionsprozess anstoßen zu können. Genau dazu möchte das Symposium einen Beitrag leisten. Hierfür wurden AkteurInnen aus Museen, Kunstwissenschaft und Geschichte, KuratorInnen, BetrachterInnen und eine kritische Öffentlichkeit eingeladen.
Organisation und Konzeption: Paul-Julien Robert, Ida Clay, Elisabeth Schäfer, gemeinsam mit Susanne Wernsing (Historiker:in und Kurator:in) und Zarah Gutsch (aufgewachsen am Friedrichshof), MATHILDA

Gäste u.a.:
Kimberly Bradley (Kulturjournalistin), Carola Dertnig (Performance Artist, Professorin Akademie der Bildenden Künste Wien), Rainer Fuchs (Chefkurator MUMOK Wien), Branislav Jakovljevic (Theatre & Performance Studies, Stanford University), Herbert Justnik (Kurator Volkskunde Museum Wien), Stella Rollig (Generaldirektorin Belvedere Wien), Eva Sangiorgi (Viennale Direktorin), Nina Schedlmayer (Chefredakteurin Kulturmagazin „morgen“), Lea Susemichel (Autorin, Leitende Redakteurin von an.schläge. Das feministische Magazin), Angela Stief (Chefkuratorin Albertina Modern Wien), Daniela Zyman (Chefkuratorin der Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, Wien)

Anmeldung: e.schaefer@akbild.ac.at
fh-timelines.goldblo.cc/peek


Bei der Veranstaltung vorort im Museum gilt die 3-G Regel. Mund-Nasen-Schutz mitbringen!

Die Veranstaltung wird teilweise auch über ZOOM mitzuverfolgen sein. 

Donnerstag, 1. Juli 2021 ab 14 Uhr
ZOOM: univienna.zoom.us
Meeting-ID: 985 9944 0642
Kenncode: 700604

Freitag, 2. Juli 2021 ab 14 Uhr

ZOOM link: univienna.zoom.us
Meeting-ID: 985 9197 5272
Kenncode: 089129

Programm Deutsch und Englisch.pdf

Eine künstlerisch forschende Aufarbeitung der AAO-Kommune © PPC