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Baukultur

Baukulturelle Phänomene haben immer eine sichtbare Außenseite, umgeben von unsichtbaren Netzwerken an Infrastrukturen, Daten, Geldflüssen, Entscheidungsstrukturen und Interessen. Baukultur ist immer mit der Gestaltung von Zukunft befasst. Im Rahmen der Forschungs,- Lehr- und Vermittlungstätigkeit an der Kunstuniversität Linz wollen wir Wertediskussionen und Rollenspiele erproben, die den sozio-kulturellen und öko-materiellen Wirkungsverhältnissen der gebauten Umwelt Rechnung tragen.

Wir werden die Lehre eng mit der Arbeit und Kooperation in den Regionen und der Stadt verknüpfen, ergänzt durch angewandte Forschung. Ziel ist es, die Studierenden mit den Qualitäten, Anforderungen und Hindernissen der Baukultur vertraut zu machen, denn Baukultur ist nicht harmlos; vermutlich sind die Interessensgegensätze größer als die Gemeinsamkeiten. Der technologischen Rückständigkeit der Bauproduktion, wie etwa das beliebte Wärmedämmverbundsystem (WDVS), und den demokratiepolitischen Mängeln der raumbezogenen Entscheidungsprozesse, etwa zweifelhafte Umwidmungen in ganz Österreich, soll laut begegnet werden.

„Nichts wird uns retten, und ganz bestimmt nicht die Gefahr. Der Erfolg wird einzig von unseren Fähigkeiten abhängen, die zufällig sich einstellenden Gelegenheiten beim Schopf zu packen.“ Bruno Latour und Nikolaj Schultz

Baukultur ist eine Frage der Betrachtungsart – wenn der Blickwinkel verschoben wird, werden überraschende Optionen sichtbar; wir werden auf das Zusammenspiel aller Akteur*innen fokussieren. Kontinuitäten, Brüche bzw. Übergänge analysieren und reflektieren wir in den verschiedenen Phasen der Planungsprozesse, von den ersten Wünschen über die Ideenfindung bis zum langjährigen Hausmeistern. Wie viele Rollen hat eine Protagonist:in? Welche Instrumente und Prozesse stehen den Spieler:innen zur Verfügung? Wie sind deren Beziehungen zueinander?

Baukultur ist einen Res Publica, also eine für die gesamte Öffentlichkeit interessante und wichtige Aufgabe, geht es doch darum zwischen mehreren gesellschaftlichen Funktionssystemen, die nicht direkt miteinander kommunizieren, zu vermitteln. Es gibt keine unmittelbaren Brücken zwischen Politik, Ästhetik, Recht, Wirtschaft, Wissenschaft und Religion. Schönheit, Wahrheit, Gerechtigkeit, Profit sind keine Medien, die ohne weiteres miteinander kompatibel wären. Dafür braucht es strukturelle Koppelungen, die adäquat oder inadäquat angelegt sein können. Ziel der Professur für Baukultur ist es, diese Prozesse in performativen Formaten anhand ausgewählter Fallbeispiele in Stadt und Land anzukurbeln.

Zielwolke Baukultur Kunstuni © Pretterhofer Rieper

Leitung

Univ.-Prof.in Arch.in Dipl.-Ing. Heidi Pretterhofer und
Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Michael Rieper

Universitätsassistenz

Univ.Ass.in Dipl.-Ing.in Helene Schauer

baukultur@kunstuni-linz.at 

Kontakt

Petra Stumbauer
Sabine Fehringer
MO bis DO 08.00 bis 16.00 Uhr
T:  +43 (0)732 7898 242

Kunstuniversität Linz
Institut für Raum und Design
Abteilung die architektur
Hauptplatz 6, 4. Stock
4020 Linz | Austria

Downloads

Baukultur FAHRPLAN.pdf
Wer sorgt für raumplanerische, städtebauliche, architektonische, baukulturelle, nachhaltige, soziale, ökonomische und ökologische Qualitäten in Stadt und Land?

Baukultur FOLDER.pdf
Das Forum Baukultur stellt sich vor