12. Oktober bis 1. Dezember 2013 São Paulo, Brasilien
Dipl.-Ing. Matthias Böttger, Univ.Prof. für Sustainable Architecture + Spatial Tactics an der Kunstuniversität Linz, kuratiert den deutschen Beitrag auf der Architekturbiennale in Sao Paulo.
„Nós, Brasil! We, Brazil!“ ist Teil des Projekts „Weltstadt“, einer gemeinsamen Initiative des Goethe-Instituts und des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Das Projekt „Nós, Brasil! We, Brazil!“ wird im Rahmen Initiative „Deutschland + Brasilien 2013 – 2014“ präsentiert.
“Nós Brasil! We Brazil!” dokumentiert drei Workshops in Curitiba, Porto Alegre und Salvador. In jeder Stadt haben Kurator Matthias Böttger und Künstler/Architekt Luis BerríosNegrón einen großen Tisch in Form des Buchstabens „Y“ geschaffen und daran mit lokalen Aktivisten, Künstler, Stadtbewohnern und Architekten diskutiert: Wer macht die Stadt? Der deutsche Beitrag zur X Bienal de Arquitetura de São Paulo ist Teil des Projekts Weltstadt, einer gemeinsamen Initiative des GoetheInstituts und des BMVBS. Seit 20.10. sind die Ergebnisse von “Nós Brasil! We Brazil!” in der Casa do Povo in São Paulo zu sehen.
Dialog über Stadtentwicklung
Wachstum und Wandel konfrontieren Brasiliens Metropolen mit neuen Herausforderungen, die nicht über die Köpfe der Bewohner hinweg bewältigt werden können. Das Projekt „Nós Brasil! We Brazil!“ untersucht das Phänomen der „neuen“ Mittelklasse in Brasilien und gibt ihr eine Stimme im Diskurs über die Stadtentwicklung von morgen.
Gemeinsam mit den lokalen GoetheInstituten konnte Kurator Matthias Böttger für die drei Workshops von „Nós Brasil! We Brazil!“ vor Ort jeweils einen lokalen Kurator gewinnen. In Porto Alegre untersuchte Marcio Rosa D’Avila wie die Bewohner aktiv mit dem Bau eines Fußballstadions und drohenden Hausräumungen umgehen können. In Curitiba stellte Sérgio Pires die Frage, wie diese rasant wachsende Stadt wirklich „smart“ werden könnte. Und der Workshop in Salvador beschäftigte sich unter Leitung von Icaro Vilaça mit der Rolle von Demonstrationen und Aktivisten in urbanen Veränderungsprozessen. Die Städte Curitiba, Porto Alegre und Salvador stehen dabei stellvertretend für die Suche nach neuen Akteuren und einer neuen Verantwortungsteilung zwischen Staat und Zivilgesellschaft in der Entwicklung der Städte in Brasilien.
YTable
Als Arbeitsplattform der Workshops und zur Ergebnispräsentation hat Luis BerríosNegrón den YTisch entwickelt. Diese Yförmige Konstruktion schafft eine dynamische Plattform, die das übliche Gesprächs, Arbeits- und Präsentationsgefüge aufbricht. Der Gründer des Berliner Kollektivs The Anxious Prop, Luis BerríosNegrón, baute in jeder Stadt einen individuellen und den örtlichen Gegebenheiten angepassten Tisch. Für São Paulo wurde der YTisch aus jeweils einem Flügel der Tische der drei Städte zusammengesetzt und repräsentiert so den gesamten Ablauf.
Wandzeitung und Abschlussworkshop
Nicht nur auf den drei Tischen haben die mehrtägigen Workshops ihre Spuren hinterlassen: Aus Expertenstatements, Interviews mit Stadtbewohnern, Skizzen und Impressionen sind Zeitungen zum Thema „Nós Brasil! We Brazil!” entstanden. Sie dokumentieren mögliche Szenarien und die Erfahrungen der Projektteilnehmern. Auf der X. Bienal de Arquitetura de São Paulo machen die Zeitungen und die Webseite die Ergebnisse und Ideen der drei Workshops einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.
Zeitungsberichte
blog.goethe.de/weltstadt
www.goethe.de/weltstadt