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PREIS

AR Award für Emerging Architecture für Anna Heringer

Der von der führenden britischen Architekturzeitschrift Architectural Review ausgeschriebene AR Award für Emerging Architecture wurde am 27. November im Royal Institute of British Architects in London verliehen und gilt als der weltweit größte und renommierteste Preis für junge ArchitektInnen.
Gewinnerin unter 430 Einreichungen ist Anna Heringer, die als einstige Studierende der Studienrichtung Architektur das Projektstudio BASEhabiat für Bauen in Entwicklungsländern an der Kunstuniversität Linz leitet. Bereits zum zweiten Mal geht dieser Preis an Anna Heringer, was in der Geschichte des zehnjährigen Awards bisher noch nie vorkam.
2006 gewann sie diesen Award zum ersten Mal für das Projekt Handmade-School in Bangladesh, das im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der Kunstuniversität Linz unter Prof. Roland Gnaiger entstand, und gemeinsam mit Eike Roswag realisiert wurde.
Prämiert wurden zwei Projekte zum Thema ländliches Wohnen in Bangladesh: das von ihr entworfene Projekt DESI, ein Schulungsgebäude zur Ausbildung junger Elektriker mit Büros und Wohneinheiten für das Lehrpersonal und das gemeinsam mit Studierenden der Kunstuniversität Linz und der BRAC University Bangladesh entwickelte Projekt HOMEmade - drei Wohnhäuser in Rudrapur und Vishnupur. Es geht bei beiden Projekten um eine sozial und ökologisch höchst nachhaltige Bauweise: Einsatz von Lehm und Bambus als Baumaterial, Eigenleistung der BewohnerInnen und höchste Energieeffizienz. Aspekte städtebaulicher Einbindung und eine Betonung von Ästhetik und Schönheit werden zum Träger und Vermittler derartiger Inhalte.
Neben Studierenden der Linzer Kunstuniversität, an der Anna Heringer seit dem laufenden Semester auch als Gastprofessorin unterrichtet, sind in die Projektentwicklung zwei weitere Dozenten der Kunstuniversität eingebunden: Martin Rauch als Lehmbauexperte und Oskar Pankratz als Solararchitekt und Energiefachmann.
Anna Heringer: „In Bangladesh zu bauen ist anstrengend aber überaus erfüllend. Man ist näher an den Menschen dran, an den Dingen und den Entscheidungen. Bauen ist noch nicht zu Tode reglementiert. Alles geht lärmlos, stressfrei, konzentriert und heiter vor sich. Dadurch kann vieles noch spontan im lebendigen Austausch und aus Vertrauen entstehen. Lediglich abwechslungsreicheres Essen wünschen wir Europäer uns mitunter.“

Fotos


www.architecturalreviewawards.com
www.anna-heringer.com
www.basehabitat.ufg.ac.at

Fotos: privat | zur redaktionellen Verwendung

Anna Heringer (Dritte v.l.)