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VORTRAG

Palmyra

29. April 2021, 12.00 bis 14.30 Uhr ONLINE

Die Abteilung »Ästhetik und Pragmatik audiovisueller Medien« lädt zum Filmscreening »Palmyra« mit anschließendem Input von und Diskussion mit Prof. Dr. Hanna Pfeifer zum Thema »Die Inszenierung von Kulturgüterzerstörung für ein globales Publikum: ISIS und die Stätten von Palmyra«

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Der Link zur Veranstaltung wird am 29.04.2021 kurz vor der Veranstaltung per E-Mail verschickt.

»Palmyra« - Ein Essayfilm von Hans Puttnies · Deutschland 2016 · 90 Min. · palmyrafilm.de

»Im Sommer 2015 wurden die berühmten Tempel von Palmyra in Syrien durch den »Islamischen Staat« zerstört. Die meisten Menschen begriffen nicht, dass nun ein viel größeres Verbrechen begann: das Assad-Regime bombardierte rücksichtslos die direkt daneben liegende moderne Stadt Tadmor und machte die Familien, die von den Denkmälern gelebt hatten, zu Flüchtlingen in Europa. In dem engagiert-politischen Film »Palmyra« ergreift Hans Puttnies die Partei dieser Menschen. Er filmte als Einziger vor dem Krieg das Nachleben der Antike in Palmyra: Archäologie und Diktatur im Einklang mit Bildungstourismus. Sein Essayfilm zeichnet kritisch den Weg nach, der zu dem überhöhten »Weltkulturerbe« führte, das im Krieg allen Parteien als Propaganda dienen konnte – und das doch die geliebte Heimat vieler Menschen war.« palmyrafilm.de

Anschließend INPUT von und DISKUSSION mit Prof. Dr. Hanna Pfeifer zum Thema »Die Inszenierung von Kulturgüterzerstörung für ein globales Publikum: ISIS und die Stätten von Palmyra«. Der Kurzinput widmet sich der Frage, unter welchen Voraussetzungen nicht-staatliche Gewaltakteure die Zerstörung von Kulturgütern als Konfliktstrategie nutzen können. Dabei soll insbesondere kritisch reflektiert werden, welche Rolle die Zuschreibung eines »universellen« Wertes – etwa durch die Auszeichnung einer Stätte als »Weltkulturerbe« – dafür spielt, dass Anreize für die Zerstörung bzw. Erhaltung geschaffen werden und welche Konsequenzen dies wiederum für das Konfliktgeschehen haben kann. Illustriert werden diese Überlegungen am Beispiel der antiken Kulturstätten in Palmyra (Syrien) und der Zerstörung durch ISIS.

Hanna Pfeifer ist seit 2020 Inhaberin der Kooperationsprofessur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Radikalisierungs- und Gewaltforschung an der Goethe-Universität Frankfurt und der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK). An der HSFK leitet sie die Forschungsgruppe »Terrorismus«. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen u.a. im Bereich islamistischer und jihadistischer AkteurInnen im Nahen Osten und Nordafrika (MENA) sowie staatlicher und nicht-staatlicher Gewalt in der MENA-Region.

[#3] Co.Lab | Erinnerungsarbeit • ästhetisch-politische Praktiken

Abteilung Ästhetik und Pragmatik audiovisueller Medien

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