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PRAESENTATION

SchallMauer

Eröffnung: 14.09.2013, 18.00 Uhr Klangfoyer im neuen Musiktheater Linz

Klanginstallation von Martin Kaltenbrunner, Univ.Prof. bei Interface Cultures, und Enrique Tomás.

Die SchallMauer ist im Rahmen des KlangFoyers jeweils Dienstag bis Samstag 15.00 bis 18.30 Uhr und während der Vorstellungen aktiv.

Die Eröffnung der Klanginstallation SchallMauer findet am 14.9.2013 vor der Premiere der Zauberflöte im neuen Musiktheater statt.

Künstlerische Beschreibung
Im holzvertäfelten Korridor des zweiten Rangfoyers, dem Wandelgang, befindet sich die Schallmauer: Die individuellen Tafeln dieser Wand bilden die Elemente eines kompositorischen Musikinstruments, das ein akustisches Fenster zur Resonanz der Stadt öffnen soll. Durch körperliche Berührung im Dialog mit der Wand werden verborgene Klanglandschaften enthüllt, die nur in direktem Kontakt mit dem festen Medium erlebt werden können. Eine interaktive Erzählung im Infraschallbereich verteilt die markanten Klänge der Stadt und deren akustische Kulturen räumlich über diese Wand und auch darüber hinaus.Die Schallmauer erweitert damit die vorrangig auditive und visuelle Erfahrung eines Musiktheaters, indem sie die Aufmerksamkeit auf die Wahrnehmung des Klanges durch den Körper leitet.

Technische Beschreibung
Die Klanginstallation SchallMauer integriert sich unsichtbar in die Architektur des neuen Linzer Musiktheaters. Hinter den einzelnen Platten einer rund 25m langen Holzwand im obersten Rangfoyers wurden insgesamt 56 Kontaktlautsprecher montiert, die den Klang direkt über das feste Medium übertragen der damit vor allem in direktem körperlichen Kontakt erlebt werden kann. Vor allem niedrige Frequenzen unter 50Hz versetzen dabei das Holz in einen spür- und sichtbaren Resonanzustand. Jede einzelne dieser 28 interaktiven Holzplatten ist mit je 6 Kontaktsensoren ausgestattet, um in insgesamt 168 Segmenten den Klang durch Berührung mit den Händen verändern zu können. 14 über den Korridor verteilte Bewegungssensoren erfassen dabei die Präsenz der Vorbeigehenden, um diese unbewusst in den Dialog mit diesem interaktiven Musikinstrument zu dirigieren.

Martin Kaltenbrunner
Martin Kaltenbrunner (*1972) ist musikalischer Interaktionsdesigner und Professor am Interface Culture Lab der Kunstuniversität Linz. Vor seiner Rückkehr nach Österreich forschte und lehrte der Wissenschaftler an der Universität Pompeu Fabra in Barcelona sowie weiteren europäischen Universitäten und Forschungseinrichtungen wie dem MIT Medialab Europe in Dublin. Als Mitbegründer von Reactable Systems arbeitete er vorrangig am Interaktionsdesign des elektronischen Musikinstruments Reactable, und wurde dafür unter Anderem mit der Goldenen Nica beim Prix Ars Electronica 2008 ausgezeichnet. Seine Entwicklungen im Bereich „Tangible User Interfaces“ werden heute in zahlreichen künstlerischen und wissenschaftlichen Projekten angewendet.

Enrique Tomás
Enrique Tomás (*1981) ist als Komponist und Klangkünstler stark von Computern jeglicher Art angezogen um damit immersive Klang-Texturen zu kreieren. Indem er mit dem Raum sebst als Material arbeitet, werden seine Konzerte zu Erlebnissen, die unsere Fähigkeiten zum aktiven Hören, vor allem durch eine große Anzahl verschiedenster Frequenzen, schärfen.
Ohne Zugeständnisse zu musikalischen Konventionen werden so Klangräume erschaffen, die in uns imaginäre Welten erzeugen. Im Rahmen eines PhD Stipendiums an der Kunstuniversität Linz im Bereich Interface Cultures erforscht Enrique Tomás die Zusammenhänge zwischen der Gestaltung elektronischer Musikinstrumente und musikalischer Komposition.

Installation SchallMauer