mit dem Projekt „Sandleitendatenbank“: Ein Sitzmöbel, das Geschichten erzählt
Anlässlich des Gedenkjahres 2015 (70 Jahre Ende des zweiten Weltkrieges und kampflose Befreiung Ottakrings) fand in den letzten Monaten ein Wettbewerb für die Gestaltung einer "Gedenkstätte in Sandleiten" statt. Diese soll an die - im Gebiet Sandleiten im 16. Bezirk - friedvolle Entwaffnung 1945 von Wehrmachtssoldaten, durch eine Widerstandsgruppe im Sandleitenhof erinnern. Besonders die damit verbundene Thematik der Zivilcourage sollte in einen aktuellen Kontext gesetzt und begreifbar gemacht werden. Gefördert wird das Projekt unter anderem durch den Zukunftsfonds der Republik Österreich und die Basis.Kultur.Wien.
Das Gewinnerprojekt: Im Sandleitenhof wird durch Mag. Andreas Strauss die "Sandleitendatenbank" (eine etwa drei Meter lange, nach dem Vorbild der im Areal bestehenden Bänke) aufgestellt, deren Hauptfunktion das "Geschichtenerzählen" ist. Die Bank wird mit gut sichtbaren Plug-In-Buchsen versehen, in die handelsübliche Kopfhörer passen. In der Bank verborgen enthalten mp3-Player die Geschichten (besonderer Schwerpunkt auf die Ereignisse von April 1945), die erzählt werden. Als Quellen werden unterschiedlichen Formate verwendet: etwaige neu auftauchende Dokumente werden gescannt, fotografiert, kopiert; Erzählungen werden gesammelt, aufgeschrieben, in Audioformaten aufgenommen, auf Video festgehalten; Bilder werden gezeichnet, fotografiert, collagiert. Das dabei entstehende Archiv bildet schließlich die Basis der erzählten Geschichten.
Der aus Oberösterreich kommende, und an der Kunstuniversität Linz studierte Künstler, Andreas Strauss hat bereits an einigen Projekten gearbeitet, die sich mit der intensiven Bewegung zwischen Disziplinen und Orten beschäftigen.