Eröffnung: 23. August 2024, 19.00 Uhr; Ausstellung bis 26. Oktober K-Hof Kammerhof Museum, Galerie, Kammerhofgasse 8, Gmunden
Diese Ausstellung erzählt vom Wunsch nach dem paradiesischen Garten, ebenso sehr vom Bewusstsein der Unmöglichkeit und Unerreichbarkeit desselben, und auch von Momenten, da man beinahe glaubt, ihn gefunden zu haben.
Vier Kunstschaffende aus Wien, Graz, Linz und Salzburg - Maria Baumgartner, Wilfried Gerstel, Gerold Tusch, Christa Zeitlhofer - nehmen Bezug auf die vielfältigen Erscheinungsformen der Natur. So divers die Zugänge auch sind, verbindet sie doch alle der gekonnte Umgang mit der Materie Ton und ein lustvolles Ausarbeiten von Details. Damit entsteht das stimmige Gesamtbild einer Ausstellung, in der Heiterkeit, Leichtigkeit und Ironie „im Garten“ zum Ausdruck kommen.
Die vier in Österreich weit über eine Keramikszene hinaus vernetzten und bekannten Künstler*innen verbindet nicht nur ihre internationale Karriere, sondern auch ihre Konzentration auf das Medium Keramik als umfassenden Bedeutungsträger.
Maria Baumgartner, geb. 1952 in Königswiesen/OÖ, war Professorin für Keramik an der Kunstuniversität Linz. Sie zeigte ihre Arbeit bisher in ca. 40 Solo Shows und an die 180 Gruppenausstellungen in Österreich und international; u.a. im MAK Wien, im Keramion Museum Frechen bei Köln, im Keramik-Museum Westerwald, im Kunstpavillon Innsbruck, im Hangyang Museum Seoul, im American Museum of Ceramic Art, Pomona/Ca USA; bei der SOFA in Chicago und New York City, im Mu-seum of Modern Ceramic Art, Gifu/Japan.
Zahlreiche Preise, u.a. Talentförderungsprämie Bildende Kunst OÖ, Österreichischer Staatspreis für Gestaltung; Preis „Slavonski Brod“ Zagreb, Salzburger Keramikpreis/Preis der Kunstsektion des BKA. Werke sind in öffentlichen Sammlungen in Österreich, Deutschland, zahlreichen weiteren Ländern Europas, Japan, Korea und den USA.
In den neuen Skulpturen von Maria Baumgartner geht es um die Definition von Gleichgewicht inmitten unruhiger Bewegung. Vom genuinen Produkt der Keramik, dem Gefäß, haben sie den offenen Hohlraum beibehalten. Dieser leere geöffnete Innenraum wird zum imaginären Fokus des Gleichgewichts. Die Objekte wirken wie architektonische Bestandteile, die sich verformen und verschachteln, sich falten und ein mutwilliges Spiel mit der Schwerkraft aufführen. Sie schaffen positive Unruhe, erzeugen irritierende Bewegtheit und Spannung. Eine Energie scheint auf sie ein zu wirken, um sie aus ihren Fundamenten zu zwingen, sie zu kippen und ihre Winkel umzukehren. Wie zufällig abgestufte Ränder offenbaren eine Dünnwandigkeit, welche zum Eindruck des Prekären beiträgt. Tatsächlich sind diese Skulpturen mit Präzision und Ausgewogenheit modelliert und vermitteln Stabilität und Sicherheit.
Die gesamten Oberflächen der Arbeiten werden mit einer expressiv gemalten Hülle versehen. Es soll quasi ein dreidimensionales Bild erschaffen werden, dessen malerische Gesten und Farbkonzepte immer wieder von der Dynamik natürlicher Strukturen inspiriert sind. Die keramische Malerei wird in vielfältigen Techniken appliziert: Schichtungen, Sgraffito, Pinselarbeit, Schüttungen, und legt einen Farbmantel über die Form, der nicht vollständig vorherbestimmt ist und auch nicht mehr korrigiert werden kann. Das Prekäre manifestiert sich also auch in diesem Prozess.
Öffnungszeiten
MI bis SO von 10.00 bis 15.00 Uhr
Während des Töpfermarktes von 10.00 bis 18.00 Uhr