5. März, um 19.00 Uhr; Ausstellung bis 10. April Grüne Galerie 7, Hermanngasse 25, 1070 Wien
Fotografien/Rauminstallation: Romana Hagyo und Silke Maier-Gamauf
Rundgang: 20.3.2015, 15 Uhr, Treffpunkt Grüne Galerie, Grüne Galerie 7, Hermanngasse 25, 1070 Wien
Text: Olga Flor
Romana Hagyo und Silke-Maier Gamauf suchen unterschiedliche Orte in den Wiener Bezirken 7, 15 und 16 auf und machen sich auf die Suche nach Plätzen, die zum Liegen geeignet sind. Öffentlicher Raum als sozialer Raum, als Anordnung wird in einer Wechselwirkung voninstitutionalisierten Strukturen und wiederholtem Handeln konstituiert. Er ist von Relationen,Bedingungen und Möglichkeiten strukturiert. Die jüngste Entwicklung zeigt, dass Stadtraumsukzessive als produktiver Faktor im Standortwettbewerb genutzt wird. Er fungiert in Zeiten von Globalisierung und mobiler Kommunikation als Raum strukturierter Fortbewegung, für das Rasten und die Pause sind mit Ausnahme einiger weniger Parkbänke konsum- oder eventorientierte Orte vorgesehen. Auf öffentlichen Flächen zu liegen kann dem Ausruhen oder dem Vergnügen dienen, stellt vor allem aber eine Notwendigkeit für diejenigen dar, die keinen Schlafplatz haben. Die jüngste Entwicklung zeigt, dass Stadtmöblierungen, speziell Bänke, auf eine Weise umgestaltet werden, die das Lagern und Übernachten im öffentlichen Raum verhindern soll. Einige der gewählten Orte (Fußgängerbereich am Lerchenfelder Gürtel, Hauseingänge Mariahilferstraße) werden als Schlafplätze genutzt, in der Herbststraße dient ein Park Tagelöhnern als Aufenthaltsort. Andere Plätze stehen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen mit divergenten Nutzungsinteressen als Aufenthalts- und Kommunikationsraum zur Verfügung. Das Liegen wird als mimetischer Akt vollzogen, um zu vermeiden, Menschen der Situation des fotografiert werdens auszusetzen. Der Titel „Test. Test. Liegen“ und die Technik der Kollage und verweisen darauf, dass Romana Hagyo und Silke Maier-Gamauf sich in der privilegierten Situation befinden, nicht auf der Straße übernachten zu müssen. Auf diese Weise wird auf die oben genannten Aspekte hingewiesen, nach undefinierten innerstädtischen Freiräumen gesucht und beobachtet, auf welche Weise vorhandene Räume und Flächen anders genutzt werden als im Rahmen der räumlichen Ordnung festgelegt ist. Die fotografische Arbeit dient als Ausgangsbasis einer Rauminstallation, die Teile der Fotografien auf Holzplatten kaschiert als Objekte, quasi Möblierung des Ausstellungsraumes zeigt. Weiters werden die Fotografien als Serie präsentiert. Anlässlich der Ausstellung wird ein Rundgang organisiert, in dessen Rahmen die Künstlerinnen an jene Orte führen, die Gegenstand der themenbezogenen Recherche sind. Der Rundgang ist als Gespräch aller Beteiligten konzipiert. Intention ist, sich gemeinsam mit den Teilnehmer_innen an den konkreten Orten mit Nutzungsmöglichkeiten und -notwendigkeiten auseinanderzusetzen.