Für u.a. Ella Raidel und mia2 (Sandra Gnigler & Gunar Wilhelm)
Die Österreichischen Kunstpreise und Outstanding Artist Awards 2022 wurden am 19. Jänner 2023 durch Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer vergeben. Die Preisverleihung fand im Rahmen eines Festakts in der Wiener Hofburg mit Gastgeber Bundespräsident Alexander Van der Bellen statt.
Ausgezeichnet wurden Ella Raidel (Sparte Film) und mia2 Architektur, Sandra Gnigler und Gunar Wilhelm (Sparte Architektur).
Herzliche Gratulation!
„Heute sind Superlative angebracht und genau richtig“, adressierte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer die Künstler*innen in ihrer Ansprache. „Diese Preise sind eine Anerkennung für absolute Spitzenleistungen, für künstlerische Ausnahmeerscheinungen und nicht zuletzt für Ihr Engagement und Ihre Hingabe, mit der Sie an Ihrer Kunst arbeiten. Denn Kunst, das künstlerische Schaffen, ist das Zentrum unserer Kultur, der kreative Kern des Kulturbetriebs.“
Bundespräsident Alexander Van der Bellen gratulierte den Preisträger*innen in seiner Eröffnungsrede und hob die gesellschaftliche Bedeutung ihrer Arbeit hervor: „Es ist die Kunst, die unsere Gesellschaft in Bewegung hält. Kunst steigt uns auf die Zehen – mit voller Absicht – und entschuldigt sich nicht einmal dafür! Und das soll sie auch nicht. Wir brauchen jemanden, der uns auf die Zehen steigt. Der uns hilft, die Welt um uns herum in neuem Licht zu betrachten. Kunst hält uns allen einen Spiegel vors Gesicht. Was immer wir dort sehen, kann einen großen Anstoß zu Veränderung bedeuten. Und das ist etwas, das die Welt ganz dringend braucht.“
Ella Raidel studierte an der Kunstuniversität Linz, lebt und arbeitet in Taipei, Asst. Professorin für Dokumentarfilm an der NTU Nanyang Technologial University Singapur. Raidel ist eine Künstlerin, die konsequent und kontinuierlich an der Schnittstelle zwischen performativer Kunst, Dokumentarfilm und Fiction arbeitet. Ihre Protagonist:innen sind in streng komponierte Bilder eingewoben. Sie wandeln zwischen Tradition, Moderne und Zukunft, durch gewachsene und kopierte Städte, durch Abrisshäuser und postmoderne Erlebniskultur. Teils als real Betroffene und teils als Schauspieler:innen erkunden sie ihre eigene Identität. Die filmischen Räume bekommen durch diese Settings eine heterotopische Ausformung. Sie werden zu Bühnen und Vexierbildern, die nicht mehr eindeutig zuordenbar sind. Persönliche Erzählungen von Menschen, Kommentare und historische Referenzen verschmelzen ontologisch mit der Architektur zu einem mentalen Bild. Dabei entsteht ein neues, offenes Kino. Ein Kino, das genre- und disziplinübergreifend die Konventionen des Filmemachens reflektiert.
Mit mia2 Architektur (Gunar Wilhelm und Sandra Gnigler, beide Absolventen der Kunstuniversität Linz) wird eine Architektur gewürdigt, die theoretische Tiefe und Präzision im Detail verbindet und im besten Sinne experimentell konzipiert und agiert, indem immer wieder spezifisch auf den Ort bezogene überraschende Lösungen entwickelt werden. Mia2 Architektur vereint Architekturhandwerk in Perfektion mit einem auch gesellschaftlich wirksamen Anspruch auf höchste gestalterische Qualität. Die immer wichtiger werdenden Zukunftsthemen Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Um- und Weiterbauen und das Finden intelligenter neuer Wege in der Weiterentwicklung historischer Bausubstanz werden auf überzeugende Weise behandelt.
Weitere Infos: www.bmkoes.gv.at/Kunst-und-Kultur/preise/outstanding-artist-awards
Pressemeldung: www.ots.at/presseaussendung