20. November bis 3. Dezember 2020 Galerie rauminhalt_harald bichler, Schleifmühlgasse 13, 1040 Wien
Gilbert Bretterbauer, Leiter der Abteilung textil·kunst·design, lädt zur Ausstellung im Rahmen der Ausstellungsreihe "Unter Vorbehalt".
Der pragmatische Titel benennt eine neue Serie von Hockern, Sesseln & Beistelltischen, die, wie in Bretterbauers Werk üblich, Kunst- und Benutzungsobjekte sind. Aus dünnen weißen Eisenstäben gebogen, ist ihnen mit krummen Linien eine Form gegeben, die keine bestimmten Zuschreibungen des Designs zulassen. Wie temporär verwendet, an Gartenmöbel erinnernde Sitzgelegenheiten, bilden sie doch eine Gruppe der Kommunikation und des Verweilens. Die Sitzflächen mit bunten Teppichen belegt, die Tischplatten bemalt, verbinden sich diese Objekte in ihrer fragil verbogenen, in ihrer Schüchternheit witzigen Gestalt, mit den Sehnsucht nach nähe vermittelnden Lippenformen der Textilarbeiten.
Diese geschlossenen Münder drücken etwas unaussprechliches aus, sie sind bildnerisch-textile Botschaften von Intimität und Suche nach Sozialität, für die die Möbelobjekte in ihrer Materialität stehen. Die aus kleinsten Stücken zusammengestellten Lippenformen werden einer Abstraktion unterzogen, die durch die grobe, haptische Ausführung das Verhältnis zwischen Erotik und verschlossener, also sprachloser Distanz noch verstärkt.
Text: Gilbert Bretterbauer
The pragmatic title describes a new series of stools, armchairs & side tables, which are, as is usual in Bretterbauer's work, objects of art and use. Bent from thin white iron bars, their curved lines give them a shape that does not permit any particular attribution of the design. As if used temporarily, seating reminiscent of garden furniture, they form a group of communication and lingering.Covered with colorful carpets on the seats and painted on the table tops, these objects, with their fragile, twisted, and in their shyness witty form, are connected with the longing for the lip shapes of the textile works that suggest closeness.These closed lips express something unspeakable, they are visual-textile messages of intimacy and search for sociality, for which the furniture objects stand in their materiality.These lip forms, assembled from tiny pieces, are subjected to an abstraction that, through its rough, haptic design, reinforces the relationship between the erotic and the closed and thus speechless distance.
(Translation of the original German text by Gilbert Bretterbauer)