Kunstwürdigungspreise für Ursula Hübner, Roland Gnaiger und "Fadi" Dorninger. Herzliche Gratulation!
Die Stadt Linz vergibt alle vier Jahre den Kunstwürdigungspreis in fünf Kategorien an Personen oder Institutionen für außergewöhnliches kulturelles oder künstlerisches Schaffen.
Über die Auszeichnung mit dem Kunstwürdigungspreis, welcher mit 3.600 Euro pro Sparte dotiert ist, dürfen sich in diesem Jahr em. O.Univ.-Prof. Mag.arch. Roland Gnaiger (ehemaliger Leiter der Architektur an der Kunstuniversität Linz), O.Univ-Prof.in Mag.a Ursula Hübner (Leiterin des Bereichs Malerei & Grafik an der Kunstuniversität Linz), Christian Steinbacher, Wolfgang "Fadi" Dorninger (Lehrender im Bereich Zeitbasierte Medien an der Kunstuniversität Linz) und Michi Gaigg freuen.
"Es freut mich sehr, dass wir den Kunstwürdigungspreis heuer erneut an fünf hochkarätige PreisträgerInnen aus unterschiedlichen Bereichen vergeben können. Dabei werden Persönlichkeiten für ihr künstlerisches Wirken in Linz, das als herausragender und österreichweit wahrgenommener Beitrag betrachtet werden kann, ausgezeichnet", so die Linzer Kulturstadträtin Doris Lang-Mayrhofer.
In der Kategorie Architektur und Stadtplanung geht die Auszeichnung an em. O.Univ.-Prof. Mag.arch. Roland Gnaiger. Als Architekt und mittlerweile ehemaliger Leiter der Architektur an der Kunstuniversität Linz hat Gnaiger in mehr als 20 Jahren lebendiger Lehre mehrere Generationen von Architekturschaffenden und somit die heutige Architektur in Linz und Oberösterreich entscheidend geprägt. Gnaiger ist es ein Anliegen, jungen Leuten Verantwortlichkeit für Inhalte, Konzepte und die gesellschaftlichen Konsequenzen ihres eigenen Tuns bewusst zu machen. Er gründete "BASEhabitat – architecture for development", das der Linzer Kunstuniversität die Ernennung zum »UNESCO Chair of Earthern Architecture« einbrachte. Mit der Etablierung des postgradualen Masterstudiums »überHOLZ« entwickelte sich die Kunstuniversität Linz zur relevantesten postgradualen Ausbildungsstätte für moderne Holzbaukultur im deutschen Sprachraum.
In der Sparte Bildende Kunst & interdisziplinäre Kunstformen wird O.Univ-Prof.in Mag.a Ursula Hübner ausgezeichnet. Ursula Hübner, die seit 1998 die Professur für Malerei & Graphik an der Kunstuniversität in Linz innehat, widmet sich in ihren künstlerischen Arbeiten Identitätsfrage, Sein und Schein der Zerstückelung und dem Neuzusammensetzen von Subjekten und ihrer Relation zu Gegenständen und den sie umgebenden Raum. Fotofragmente werden als Farbflächen in die Malerei integriert und verschmelzen zu einem malerischen Ganzen. Durch das erneute Zusammensetzen zerschnittener Fotografien, die mit Pinselstrichen ergänzt werden, entstehen Fabelwesen, Hybride aus Mensch und Tier, Pflanzen oder Gegenständen. Die Jury würdigt mit diesem Preis Ursula Hübners überaus vielfältiges und eigenständiges künstlerisches Werk, aber auch ihr besonderes Engagement für die Linzer Kunstszene. So entwickelte sie in ihrer Zeit als Vizerektorin gemeinsam mit Martin Hochleitner das Format "Best Off", eine Ausstellungsmöglichkeit für die Studierenden, die es nach 20 Jahren immer noch gibt.
Für Medien-, Produkt- und Kommunikationsdesign ergeht der Preis an Wolfgang "Fadi" Dorninger, Lehrender im Bereich Zeitbasierte Medien an der Kunstuniversität Linz. Die Jury überzeugten seine langjährige künstlerische Arbeit und vielfältigen Initiativen an multiplen Schnittstellen in Kunst und Design. Die Auszeichnung gilt Dorningers ebenso experimenteller wie konsequenter künstlerischer Herangehensweise, die stets eigenwillige Konzeption und kraftvolle Gestaltung seiner innovativen Produktionen, insbesondere auch in Hinblick auf das außergewöhnliche Kommunikationsdesign. Ein weiterer Beweggrund für die Entscheidung der Jury ist Dorningers partizipativer Ansatz in der Realisierung seiner zumeist aufwändigen künstlerischen Arbeiten. Neben zahlreichen erfolgreichen Kooperationen mit den Kunst- und Kulturinitiativen ist hier auch sein Engagement als Vortragender im Rahmen von Universitäten zu nennen. So bezieht er Studierende kontinuierlich in seine Projekte und Ausstellungen ein und leistet damit seit vielen Jahren einen wertvollen Beitrag zur regionalen Nachwuchsförderung. Die Würdigung gilt auch seiner Initiative für Linz und die hier niedergelassenen Institutionen. Durch die von ihm maßgeblich vorangetriebene Vernetzung von Kulturinstitutionen und Freier Szene konnten Projekte von nationaler und internationaler Ausstrahlung realisiert, innovative Formate entwickelt und neue Programme etabliert werden. Beispielsweise war er heuer mitverantwortlich für Idee, Konzept und künstlerische Leitung von "Sounding Linz", der Linzer Klangwolke 2020.
Die Verleihungsfeier wird coronabedingt auf Frühjahr 2021 verschoben.