16. März 2010, 13.30 Uhr Seminarraum, Medieninstitut
Tatorte sind Orte, die Spuren einer vorausgegangenen unrechtmäßigen oder gewalttätigen Handlung tragen, deren Sicherung, Untersuchung und Aufdeckung mit Hilfe der Fotografie erarbeitet werden soll. Fotografie folgt hierbei dem Anspruch als „künstliches Gedächtnis“ realitätsgetreue Beweise zu entdecken und festzuhalten.
Tatorte sind zugleich Orte, die durch die Medien – Fotografie, Fernsehen, Film – fiktional aufgeladen werden, die Banalität des Alltags bedrohlich anreichern und jeden Ort zugleich auch in einen „Tatort“ verwandeln können.
Künstlerische Fotografie, die sich mit dem Themenkomplex „Tatorte“ befasst, lotet dieses Verhältnis von dokumentarischem Realitätsversprechen und Fiktionalität aus.
Vorgestellt werden Beispiele der „Tatortfotografie“ - Odermatt, Weegee, usw. - und Beispiele aus der Bildenden Kunst - Streuli, Sternfeld, Demand, usw. Den Schwerpunkt bilden die Fotografien von Thomas Demand mit der aktuellen Ausstellung in der Berliner Neuen Nationalgalerie.