13. April 2016, 18.30 Uhr afo Architekturforum Oberösterreich
Eine Kooperation von afo und Kunstuniversität Linz, Architektur I Urbanistik
Das alltägliche Leben ist der Maßstab für alles: für die Erfüllung oder vielmehr Nicht-Erfüllung der menschlichen Beziehungen; für die Anwendung der erlebten Zeit; für die künstlerischen Forschungen; für die revolutionäre Politik. (Guy Debord)
Den größten Teil unseres Lebens verbringen wir im Modus des Alltäglichen und im Alltag entscheidet sich, wie glücklich oder unglücklich wir eigentlich sind. Grund genug, sich näher mit den selbstverständlich hingenommenen „Sensationen des Gewöhnlichen“, mit jener merkwürdigen und allzu vertrauten Lebensform namens Alltag zu befassen.
Die Serie aus 5 Lecture-Performances geht dem Alltag als Phänomen des Nichts-Besonderem nach, und widmet sich einigen „Dispositiven der Macht“ (Michel Foucault), mit deren Hilfe der Alltag der Gegenwart regiert und in gewisser Weise erst hervorgebracht wird. Dabei geht es etwa um Techniken des Aufmerksamkeitsmanagements in Konsumwelten oder die Analyse alltäglicher Rhythmen in einer 24/7-Welt der entgrenzten Arbeit.
Das Material für die Vorlesungen liefern Texte von Alltags TheoretikerInnen wie Henri Lefebvre und künstlerische Feldforschungen des Instituts für Alltagsforschung (www. alltagsforschung.org). Präsentiert wird die Kritik des gegenwärtigen Alltags u.a. mit Hilfe von human powerpoint und Videointerviews mit fiktiven Figuren wie dem Flaneur oder der Rhythmusanalytikerin. Und wer eine Episode der Serie verpasst, kann sich dank des „previously on …“ zu Beginn jeder Lecture immer wieder auf den aktuellen Stand bringen.
Lars Moritz
Performancemacher und experimenteller Stadtforscher. Gründer des Instituts für Alltagsforschung, Erfinder der Wissenschaft der radical bionics und Mitbegründer von irreality.tv. Universitätsassistent an der Kunstuniversität Linz, Architektur | Urbanistik