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VORTRAG

Angels und Avatare - Medium, Raum, Spiel

9. November 2009, 14.00-15.30 Uhr Seminarraum Medientheorien, Institut für Medien

Die Medien- und Installationskünstlerin Susanne Weirich lädt zum Vortrag "Angels und Avatare - Medium, Raum, Spiel".

Die Medien- und Installationskünstlerin Susanne Weirich hinterfragt in ihren Arbeiten immer wieder die Konstruktionsprinzipien von Wirklichkeiten. Weirich ist dabei eine besonders genau auf die Strukturprinzipien schauende Künstlerin,  die mit trennscharfen und klug ausgedachten Arbeiten die Wirklichkeit dekonstruiert und im Kunstwerk diese fragmentierten Teilbereiche wieder zu neuen Einheiten ineinander baut.  Aus einem „Computerspiel“ und seinen Strukturmerkmalen werden „sechs Realfilme“.  Das Prinzip der „Prophezeiung“ wird in der Glücksmaschine zu einer überdimensionalen Projektionsmaschinerie, die Motive der Tarotkarten wie einen Gottesstrahl in dunkle Räume leuchten läßt. Die barocke „Landkarte der Gefühle“ aus  dem absolutistischen Frankreich wird in „Elle ne perd pas le nord“ ein Ankerplatz von projizierten Sätzen aus Licht, die das „Konstruierte“ von Weltsichten und ihre per Konvention zur Wirklichkeit gemachten Ordnungen gleichzeitig verdinglicht und im selben Moment und Vorgang hinterfragt und auflöst.
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Wer als Betrachter in solchen Arbeiten immer auch das System der „Versuchsanordnung“ erkennen mag, liegt so schlecht sicher nicht. Wie  die Teilchenphysiker  durch geschickt ausgedachte Anordnungen die Regeln der Teilchenbeziehungen indirekt sichtbar machen, verdeutlicht sich in den Kunstwerken von Susanne Weirich eine Grammatik der Konstruktionen von Wirklichkeiten. Nicht unähnlich den Regeln eines Spieles, für alle verbindlich und doch je nach Geschicklichkeit unterschiedlich einsetzbar und spielbar. Die Züge gehorchen dem bekannten Paradox, gleichzeitig frei und gebunden zu sein, vorhersagbar nur im Allgemeinen und nie im Ende und Ausgang für den speziellen Fall.

Kurzbiografie

Susanne Weirich lebt in Berlin. In ihren multimedial und transdisziplinär angelegten Installationen untersucht sie mit einem konzeptuellen Ansatz narrative Strukturen. Immer wieder entwickelt sie installative Formen, in denen sie das Zusammenspiel von Realität und Fiktion in Alltags- und Parallelwelten thematisiert.

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www.susanneweirich.com

© Susanne Weirich