Der SCOBY sieht auf den ersten Blick etwas abstoßend oder irritierend aus. Er liefert einen guten Gesprächsstarter, da viele Leute so etwas noch nie gesehen haben und neugierig sind. Doch er sieht nicht nur besonders aus. Der SCOBY hat sehr viele Qualitäten, unter anderem die der Vervielfältigung. Den SCOBY kann man teilen, genauso wie die Gespräche und die Faszination über ihn. Deswegen möchte ich mich in meiner Arbeit auf diesen Aspekt fokussieren, ihn nutzen und kombinieren. Da der SCOBY oft mein Reisegefährte war, entwickelte ich eine Tragemöglichkeit aus Macramé für ihn und die Baby-SCOBYS. Die geknüpfte ,,Tasche“ umfasst den ,,Mutter-SCOBY“, der von den kleinen SCOBYS umringt wird. Wenn es auf meinem Weg zu einem interessanten Gespräch mit jemandem kommt, der ernsthaftes Interesse an den SCOBYS hat, würde ich einen der kleinen SCOBYS weiterschenken. Da es mir ein Anliegen ist, dass man sich um den SCOBY kümmert, ist jedes kleine Glas mit einem QR-Code versehen, der zu einer Pflegeanleitung führt. Das Tragen des SCOBYS spielt für mich eine große Rolle, da ich nach der Zeit eine Verbindung zu ihm aufgebaut habe und er für mich irgendwie eine Persönlichkeit bekommen hat. Das Transportsystem wird am Körper getragen und erinnert etwas an Tragemöglichkeiten für Babys, da ich auch meine Nähe zum SCOBY symbolisieren möchte.
Die Arbeit entstand im Rahmen des Projektes Designing with the Living
Aufgabenstellung: intensive Auseinandersetzung mit einem gewählten lebendigen Organismus; Beobachtung, Dokumentation, Reflexion, Konzept-/Prototypentwicklung