29. November 2016, 13.00 Uhr Werk III, Raum W30113, Reindlstraße 16-18, Urfahr
Die Künstlerische Praxis / Institut für Kunst und Bildung lädt im Rahmen des Jahresprojekts "Die Ordnung der Dinge- Ortsspezifische Kunst im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Linz" zum Gastvortrag und Gespräch mit Herwig Turk. Herwig Turks Arbeit ist grundlegend bestimmt von der visuellen Auseinandersetzung mit dem Ort des Labors und seiner Wirklichkeit selbst. Diese Orte, die der Produktion von wissenschaftlichen Tatsachen verpflichtet sind, dienen dem Künstler als Untersuchungsfeld, um Fragen nach der materiellen Kultur des Labors nachzugehen und das Verhältnis von Instrument, experimenteller Praxis und Theoriebildung auszuloten und visuell darzustellen. Bei seiner langjährigen Arbeit untersucht Herwig Turk aus nächster Nähe die materielle Kultur des High-Tech Labors, erprobt mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die ‘Unwirklichkeit’ der in der Wissenschaft erzeugten und verwendeten Bilder. Er hinterfragt die Routinen und Konventionen der Laborarbeit, insbesondere das ‘unaussprechliche’ Wissen (sogenannte ‘tacit knowledge’), das in den Körpern der Forscherinnen und Forscher gespeichert ist. Er ermittelt weltanschauliche Motive, wie sie – um es mit Ludwik Fleck zu sagen - im ‘Denkkollektiv’ der Life Sciences verborgen liegen. Im Bereich der Kunst, welche heutige Wissenschaft als Ausgangspunkt nimmt, fallen Turks Arbeiten auf - nicht im Ästhetischen befangen - sehen sie den brisanten kognitiven und politischen Debatten direkt ins Auge. Herwig Turk lebt und arbeitet in Wien und Lissabon.