27. September 2020 bis 28. Februar 2021 Kunstmuseum Celle, Deutschland
The show deals with art and science, fantasy and fiction.
Christa Sommerer und Laurent Mignonneau, head of the Interface Culture Programme, show their popular interactive work "Portrait on the Fly" © 2015
curated by Stefan Törmer
Kunst und Wissenschaft wirken wie verschiedene Welten: Daten und Fakten auf der einen – Fantasie und Fiktion auf der anderen Seite. Vermeintlich unvereinbar. Zumindest heute.Universalgelehrte wie da Vinci, Leibniz und Goethe sahen noch keinen Widerspruch zwischen beiden Herangehensweisen. Sie waren getrieben von der Sehnsucht, die Ursachen der Dinge zu verstehen und der Schöpfung ihre Geheimnisse zu entlocken. Mal taten sie das als Forscher, mal als Künstler, mal als Philosophen. Motor ihres Handelns war die unbändige Neugier, die Menschen noch immer dazu bewegt, die Welt entdecken und begreifen zu wollen.
Und genau diese Neugier nimmt die Ausstellung Parallel Worlds. Art, Science & Fiction durch den Blick auf die Schnittstellen von Kunst und Wissenschaft in den Fokus. Daten werden zum Rohmaterial, das mit methodischer Akribie in beeindruckende Bilder übersetzt wird. KünstlerInnen stellen Behauptungen auf, die ForscherInnen lange nicht widerlegen werden. Programme und Maschinen übertrumpfen Poeten. Im Spannungsfeld zwischen den Polen werden wissenschaftliche Ordnungen zum Gegenstand künstlerischer Forschung.
BesucherInnen entdecken in der Ausstellung Kunst und Wissenschaft neu. Abseits vom wissenschaftlichen Rahmen zeigen die Werke Möglichkeiten, von der allgegenwärtigen Konditionierung auf Effektivität, Wirtschaftlichkeit und Zweckorientierung abzuweichen, der scheinbaren Eindeutigkeit von Daten zu entfliehen und der Neugier freien Lauf zu lassen.