5. bis 6. März 2025, 13.00 bis 17.00 Uhr Kunstuniversität Linz, Hauptplatz 6, EG.03, 4020 Linz
Mira Silberling, Studierende von textil·kunst·design, lädt zur Präsentation und Ausstellung ihrer Masterarbeit.
Die Abschlussarbeit „modulorum ambiguitas“ thematisiert das Verhältnis zwischen fester und weicher Materialität im Kontext konstruktiver Bauelemente. Als zentrale Frage wird eine mögliche Aufweichung von starren architektonischen Strukturen anhand des Textilen untersucht. Gewöhnlich sind es Textilien wie Kleidung und komfortbildende Elemente des Innenraums, die den weichen, flexiblen Charakter zwischen den Wänden ausmachen. Doch wie würde eine Architektur aussehen, in der Wände und Mauern diese Weichheit verkörpern? Was passiert, wenn utopische Ideen Raum greifen, das Absurde möglich scheint? Ziegel aus roher Schafwolle, die
Wände zu einem kuschligen Erlebnis machen? Präsentiert wird eine Formstudie, die Bausteine als experimentelle Objekte untersucht. Diese vereinen das weiche, fluide Element mit dem formgebenden, festen Material. Dabei tritt Ton als getrocknete, natürliche Ressource in einen spannungsvollen Dialog mit weichen Textilstücken. Die sogenannten Ton-Textil-Hybride fungieren als vielseitige Elemente, die sich an unterschiedliche Kontexte und Anforderungsprofile anpassen lassen. Sie können flexibel in verschiedene Maßstäbe skaliert werden und finden Anwendung als Volumenstudie für Gebäudekubaturen, taktiles Raumelement, modulares System, Baustein oder tragbares Bauteil. Ihre Form ist in sich abgeschlossen und präsentiert sich als eigenständiges Objekt. Der begleitende Katalog visualisiert diese hybriden Bausteine und zeigt sie als Ausgangspunkt für innovative Materialkombinationen, die neue Perspektiven auf die Verbindung von Architektur und Textil eröffnen.
Betreuung: Jojo Gronostay
Mira Silberling beschäftigt sich, ausgehend von ihrem architektonischen Hintergrund, mit der Wahrnehmung von Raum. Sie erforscht das „Dazwischen“, den Dialog und die Resonanz zwischen Oberflächen, Häuten und Hüllen. Ihre Arbeit ist geprägt von einem intuitiven Prozess des Entdeckens und Nachspürens von Schichten, Einschreibungen, Formen, Konsistenzen und Texturen. Rohmaterial trifft auf Sorgfalt und Sensibilität und verkörpert zugleich Zerbrechlichkeit und Stärke. Sie arbeitet mit lokal gefundenen und verfügbaren Ressourcen und transformiert sie in eine veränderte Wahrnehmungsdimension und eine neue Ästhetik.