Wir möchten Johanna Luisa Müller ganz herzlich zum Erhalt des DOC-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) gratulieren.
Ihr Forschungsprojekt widmet sich dem Thema:
In den 1970er-Jahren begann sich Performance als eigenständige Kunstform zu etablieren. Die Relevanz von Performancedokumentationen und -archiven wurde in dieser Zeit noch nicht umfassend anerkannt. Jedoch thematisierten einige Künstler*innen, die sich mit feministischen Arbeitsbegriffen beschäftigten, frühzeitig den Stellenwert von Dokumentation. Damit nahmen sie Erkenntnisse der Performance Studies und Kunstgeschichte vorweg.
Ausgehend von Performances und Archivmaterialien der Künstler*innen Mierle Laderman Ukeles, VALIE EXPORT sowie dem Berwick Street Film Collective beleuchtet die Dissertation das Verhältnis von Performance und feministischen Arbeitskonzepten, insbesondere dem der Reproduktion(sarbeit). In Anlehnung an feministische Ökonomietheorien verbindet die Analyse das Live-Ereignis der Performance mit Produktion und deren Dokumentation mit Reproduktion. Das Ziel der Untersuchung ist es, feministische Arbeitstheorien für eine Ästhetik der Performancekunst fruchtbar zu machen und so die medientheoretischen Debatten um Gender und Arbeit zu bereichern.