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FORUM DIALOG

Silvia Eiblmayr

24. Juni 2009, 19.00 Uhr Hauptplatz 8, Hörsaal, 1.OG,

Silvia Eiblmayr „Die 53. Biennale di Venezia 2009 und der Österreich Pavillon“

Heuer ist Silvia Eiblmayr gemeinsam mit VALIE EXPORT Kommissärin des Österreich Pavillon bei der Biennale di Venezia 2009. Die von ihnen ausgewählten KünstlerInnen Elke Krystufek, Dorit Margreiter und Franziska & Lois Weinberger werden die österreichische Position vertreten.

Silvia Eiblmayr gilt als eine der renommiertesten Kuratorinnen Österreichs. Nach dem Studium der Kunstgeschichte in Wien war sie als Kunsthistorikerin und Kuratorin tätig, veröffentlichte zahlreiche Texte zur modernen und zeitgenössischen Kunst und ist zudem für die Organisation und Konzeption zahlreicher Ausstellungen verantwortlich. Von 1999 bis 2008 leitete sie die Galerie im Taxispalais in Innsbruck.
Beim Forum Dialog gibt Silvia Eiblmayr erstmals Einblick in ihre Arbeit für den Österreich Pavillon und hinter die Kulissen des Biennalebetriebes.

Elke Krystufek, Dorit Margreiter und Franziska & Lois Weinberger stehen für eine höchst profilierte künstlerische Auseinandersetzung mit jeweils spezifischen Thematiken, die sowohl im Kontext von „Weltenmachen“, dem Motto der Biennale 2009, als auch im heutigen Kunstgeschehen allgemein von höchster Relevanz sind.

Elke Krystufek, Dorit Margreiter und Franziska & Lois Weinberger haben für die Biennale neue Arbeiten entwickelt, die sich kontextuell mit dem Pavillon und dessen besonderer Situation in den Giardini auseinandersetzen, wobei Elke Krystufek, Dorit Margreiter und Franziska & Lois Weinberger ein strukturelles Denken verbindet, das kritische Fragen nach den Ordnungen stellt, die das gesellschaftliche Leben, dessen Ästhetik, Kultur und Politik bestimmen.

Elke Krystufek verdichtet in ihrer Malerei-Rauminstallation TABOU TABOO (2009) verschiedene Themen: Polynesien als mythischer Ort, wie ihn die europäische Kunst aufgegriffen hat, und die Frage nach einer „weiblichen Schaulust“. Der Titel „TABOU TABOO“ bezieht sich auch auf den Film „Tabu“ von F. W. Murnau sowie auf S. Freuds „Totem und Tabu“. Das Wort „Austria“ an der Fassade des Pavillons ersetzt Krystufek durch das Wort „Tabu“, ein Angriff auf die Identität des Gebäudes.

Dorit Margreiters Film Pavilion (2009) ist ein Film, der vom Ort seiner Inszenierung handelt: Der von Josef Hoffmann erbaute, 1934 eröffnete Pavillon in den Giardini von Venedig. Margreiter untersucht den Pavillon als utopistischen Raum für die Kunst, der selbst eine architektonische Skulptur bildet. Pavilion ist ein grobkörniger schwarz-weiß-Film mit surrealem Charakter. In der inszenierten Wiedergabe am realen Ort spiegelt sich der Pavillon im Raum und in der Zeit, er projiziert sich auf sich selbst.

Laubreise von Franziska & Lois Weinberger ist ein Außenobjekt, eine begehbare, zwischen Pavillon und Kanal errichtete Architektur, die in ihrem Inneren ein Objekt birgt. In Laubreise wie auch in den anderen Arbeiten von F. & L. Weinberger geht es um das Verhältnis von „Natur“ und „Kultur“, um die „Randzonen der Wahrnehmung“ einer „unsichtbaren Natur / geistigen Natur“. In einem der hofseitigen Räume des Pavillons wird eine Installation mit Werken von 1976 bis 2009 gezeigt.

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APA-OTS / Peter Hautzinger