Katharina Struber und Klaus Gruber gestalten die Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche neu.
Mit der Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche gibt es bereits einen eindrucksvollen Erinnerungsort für Opfer des NS-Regimes. Auf dem kommunalen Friedhof an der Schönefelder Chaussee kommt jetzt ein weiterer Gedenkort hinzu.
Dort wird die bisher unscheinbare Begräbnisstätte für 1360 Opfer des Nationalsozialismus im kommenden Jahr umgestaltet. In einem Sammelgrab in der Nähe des Eingangs wurden von 1940 bis 1943 Opfer aus Konzentrationslagern und Tötungsanstalten in anonymen Urnengräbern beigesetzt. Vor rund einem Jahr hatte die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz dazu einen Wettbewerb ausgelobt, im März waren die Preisträger öffentlich präsentiert worden.
Der Entwurf von struber_gruber (Katharina Struber und Klaus Gruber), der realisiert wird, sieht eine Gliederung des Friedhofsbereichs in zwei Teile vor: ein durch ein Metallband eingefasstes und bepflanztes Urnengrabfeld und einen separaten, sich unmittelbar anschließenden Versammlungsbereich mit einer Namenswand. Dort sollen Namen und Lebensdaten der Beigesetzten dargestellt werden. Das ist möglich, da die Totenbücher erhalten sind.
Baubeginn für den rund 200 000 Euro teuren Gedenkort soll im Frühjahr 2020 sein. Die „Schriftpaten“ werden bereits im Januar gebraucht. In festlicher Atmosphäre werden Namen und Lebensdaten am 27. Januar 2020, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, im Ratssaal des Köpenicker Rathauses geschrieben. Wer als Pate einem der NS-Oper seine Handschrift geben möchte, kann sich über eine extra für das Projekt eingerichtete Internetseite bereits jetzt anmelden.
www.erinnerungsort-altglienicke.de