Sarah Decristoforo und Sebastian Köck wurden mit Hilde Zach-Kunststipendien ausgezeichnet
Herzliche Gratulation!
Zur Förderung von künstlerischen Talenten vergibt die Stadt Innsbruck jährlich die Hilde Zach-Kunststipendien. Eine Künstlerin und ein Künstler freuen sich heuer über diese Auszeichnung: Sarah Decristoforo erhielt am 13. September das Hauptstipendium in Höhe von 7.000 Euro. Sebastian Köck nahm das Förderstipendium mit 3.000 Euro entgegen.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit Sarah Decristoforo und Sebastian Köck zwei junge, aufstrebende Talente fördern können“, gratulierte der für Kultur zuständige Vizebürgermeister Georg Willi anlässlich der Übergabe im Rathaus: „Beide sind in der Innsbrucker Kunstszene und darüber hinaus keine Unbekannten mehr. Unter anderem konnten wir sie bereits auf ihrem Werdegang in unserer städtischen Fördergalerie ‚Plattform 6020‘ begleiten und unterstützen.“
Die Mitglieder der Fachjury, bestehend aus Thomas Feuerstein (Konzept- und Medienkünstler), Lena Ganahl (Leiterin Klocker Museum, Hall i.T.) und Jürgen Tabor (Kurator, Kunsthistoriker), begründete ihre Auswahl aus 34 Einreichungen wie folgt:
„Sarah Decristoforo versteht es, gekonnt mit unterschiedlichsten Medien eine spezifische Form von Ästhetik zu erzeugen. Wobei in ihren Arbeiten auch ein feinsinniger Humor spürbar ist, der den oft gesellschaftskritischen Inhalten keinen Abbruch tut.
Sebastian Köck wiederum überzeugt durch seine installativen Ensembles, wobei einzelne Werke zu einer narrativen Struktur gekonnt verwoben werden. Seine Installationen wirken wie Filmsettings, die eine ganz eigene mystische Atmosphäre schaffen, die die BetrachterInnen in ihren Bann zieht.“
Sarah Decristoforo
Geb. 1983 in Hall i. T., lebt und arbeitet in Linz. Sie studierte Bildende Kunst und Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität in Linz und am Kinsey Institute der Indiana University in Bloomington/USA. Der Studienaufenthalt am „Kinsey Institute for Research in Sex, Gender and Reproduction“ gab wesentliche Impulse für ihre künstlerische Praxis. Im Mittelpunkt ihrer Multimedia- und Textarbeiten steht die Auseinandersetzung mit Filmen, Bildern, Literatur, Werbung und Symbolsprachen. Daraus entwickelt sie queere und feministische Narrative, die Mythos, Geschichte, Gender und Zustände des Seins thematisieren. Ihre Arbeiten verweben unterschiedliche mediale Ebenen von Video und Grafik bis zu Sound, Text, Geruch und Installation. Diese basieren auf Analysen und Rekontextualisierungen kultureller Ausdrucksformen, die repressive Mechanismen und Fantasmen transportieren.
Sebastian Köck
Geb. 1990 in Innsbruck, lebt und arbeitet in Wien. Köck studierte bei Brigitte Kowanz Transmediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Das zentrale Motiv seiner künstlerischen Praxis ist die Suche. Durch Sammeln und Assemblage erzeugt er ortsspezifische Installationen manifestierter Abwesenheit. Handwerkliche Exzellenz wird vermieden. Praktizierter Dilettantismus erzeugt eine rätselhafte Notwendigkeit und das Gefühl einer konstruierten Vergangenheit. Inspiriert von individuellen Geschichten, dem Geschichtenerzählen und dem Zufall werden BetrachterInnen in eine strukturierte Atmosphäre eingeladen, die Neugier und Geduld belohnt.
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