8. April 2011, 10.00 bis 17.00 Uhr Kunstuniversität Linz, Kollegiumgasse 2, 4020 Linz
Informationen zum Studium Bildende Kunst / Kulturwissenschaften.
Ganztägig: ab 10.00 Uhr Workshop zum Thema "Kunst und Elektrizität" mit Präsentationen und Vorträgen von:
10.15 bis 12.00 Uhr Univ. Prof Dr. Franz Pichler (JKU, Linz): Was ist Elektrizität? Elektrisiermaschinen des 19. Jahrhunderts.
14.00 bis 15.30 Uhr Mag. art. Marco Lulic (Wien): Das Tesla 21 Projekt
16.00 bis 17.30 Uhr Univ. Doz. Dr. Mag.Sergius Kodera (Kunstuniversität Linz, Universität Wien): Elektrizität im Bild: über einige frühe photographische undfilmische Visualisierungen
18.00 bis 19.00 Uhr Dr. Peter Stasny(New Design University, St. Pölten): Lichtskulpturen im Bauhaus.
Die Vorträge finden im Großen Seminarraum statt.
Corpselectriseés: Die Archäologie des elektrischen Imaginären in Kunst und Wissenschaft.
Von der Fingerfunken-Party des Rokoko über die Siemens-Turbine zum gleichnamigen Schock.
Die Elektrizität ist - seit der Erfindung der Leidener Flasche, des ersten Blitzgenerators, Mitte des 17. Jh. - ein mächtiger Motor des wissenschaftlichen und des künstlerischen Imaginären. In der Medizin scheint das Phänomen die Existenz eines universellen Fluidums zu bestätigen. Es erfüllt die gesamte Welt mit Leben:
Allephysiologischen Vorgänge, von der Muskelbewegung bis zum Denken (die sprichwörtlichen „Geistesblitze“) sind auf dieses Fluidum rückführbar. Ab dem 18. Jh. entwickeln Ärzte und Wunderheiler Elektrotheraphien, während das Phänomen auf den Fingerfunken-Parties der Aristokratie zum Jahrmarktgag wird. In der Photographie etabliert sich im folgenden Jahrhundert die Aufzeichnung okkulter Phänomene ebenso wie die Dokumentation der Muskelkontraktionen unter dem Einfluss des elektrischen Stromes(Duchenne de Boulogne). In der ersten Hälfte des 20 Jh. werden Elektroturbinen zum globalen Emblem des Fortschritts, der Modernität und nationaler Macht.
Die Serie von Workshops soll sich mit der Frage befassen, welchen Anteil bildende KunstlerInnen an der Entwicklung dieses wichtigen Aspekts des modernen Imaginären hatten;
wie Ihre Visualisierungsstrategien den Diskurs dieser Technologie überhaupt erst ermöglichten, wie sie ihn mit ihren Interventionen durchkreuzen, und wie sie in der Gegenwart mit dem Phänomen Elektrizität arbeiten.
Um diese Aspekte zu erörtern, werden im Rahmen einer eintägigen Konferenz sowohl Kulturwissen-schafterInnen als auch bildende KünstlerInnen, die sich in ihrer Arbeit mit Elektrizitätbeschäftigen in einen Dialog miteinander treten.