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Der Beweis für Dinge, die nicht gesagt wurden

Shervin Afsharazad, David Brunnthaler, Henning Schulze
2010
Interface Cultures Für „Der Beweis für Dinge, die nicht gesagt wurden“ wurde auf der Nibelungenbrücke eine adaptierte Telefonzelle aufgestellt. Von Zeit zu Zeit klingelt das Telefon und fordert Vorbeigehende auf, den Hörer abzuheben. Nimmt der Passant den Hörer in die Hand, während es klingelt, hört er eine Aufnahme eines Berichts eines rassistischen Zwischenfalls aus verschiedenen Städten Österreichs. Die Berichte stammen aus dem Archiv ZARAs (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit, www.zara.or.at).
Der Funktion nach ist eine Telefonzelle eine Kapsel des Privaten im öffentlichen Raum. Diese Symbolik lässt sich auf die Umstände eines rassistischen Zwischenfalls übertragen. Denn dieser ist ein sehr privates Erlebnis inmitten der Öffentlichkeit.
Die Berichte, die der Benutzer hört, können als „Notruf“ von Opfern rassistischer Handlungen, verstanden werden.
Erst die aktive Teilnahme von Personen gibt dem Projekt seinen Sinn. Durch Abheben des Hörers, materialisiert sich die Arbeit als Prozess in der Stadt und schließt sich den viralen Dynamiken zwischenmenschlicher Konversationen an.
www.derbeweis.at

The Evidence of Things Not Said

For “The Evidence of Things Not Said” a modified telephone booth was installed on
Nibelungenbrücke, Linz. Every so often the phone rings and asks passers-by to pick up the receiver. If the passer-by picks up the phone while it rings he may listen to recorded accounts of racist incidents from different cities of Austria. The reports are taken from ZARA’s archive (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit, www.zara.or.at).
A phone-booth according to its functionalities, forms a capsule of privacy in the middle of public space. Therefore it bears symbolic meanings to circumstance in which the racist incidents as private experiences in public may happen.
The voices which would be heard by the user can be considered metaphorically as “distress calls” from people whose lives have been affected by racism.
The only method of experiencing the piece is taking action. As the result, it would materialize as a process in the city and joins the viral dynamics of people talking and hearing things in an urban landscape.
The voice-recordings in the telephone-booth are only in German.
www.derbeweis.at
Exhibition at:
IC at ars electronica 2010, 2nd to 11th September 2010, Linz, Austria.