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MITTEILUNG

Internationaler Frauentag im Deep Space 8K

8. März 2023, 19.00 bis 21.30 Uhr Ars Electronica Center, Deep Space

Studierende von Interface Cultures sind an den Performances beteiligt. Die Performances wurden im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Institute of Dance Arts (Anton Bruckner Privatuniversität), dem Masterlehrgang Interface Cultures (Kunstuniversität Linz) und dem Deep Space 8K (Ars Electronica Center) entwickelt. The performances were developed as part of a cooperation between the Institute of Dance Arts (Anton Bruckner Private University), the Interface Cultures Master programme (Art University Linz) and Deep Space 8K (Ars Electronica Center). www.interface.kunstuni-linz.at
www.bruckneruni.at/de/institute/tanz-ida Der 8. März steht für den Kampf der Frauen um Gleichberechtigung. An diesem Tag wird an die Erfolge des letzten Jahrhunderts (z.B. Erlangung des Wahlrechts für Frauen) erinnert, aber auch daran, dass bis zum heutigen Tag viele Frauen in der Welt für Freiheit und Gleichstellung in der Gesellschaft kämpfen. An diesem Abend gehört die Bühne ganz den Künstlerinnen, die die interaktive Applikation HUU und die zwei Performances aus DANU: Bodies of Water zur Aufführung bringen.

HUU

Smirna Kulenovic, Christina Zhang, Vahid Qaderi
HUU ist eine virtuelle Landschaft, die auf den persönlichen Geschichten von 22 Überlebenden sexueller Gewalt während des Bosnienkrieges (1992-1995) und des Völkermords an den Tutsi in Ruanda (1994) basiert. Die Stimmen dieser Frauen und Männer bevölkern ein Archipel aus schwimmenden Inseln, auf denen jedes Ökosystem die Erinnerungen eines bestimmten Teilnehmers auf seinem Weg vom Trauma zur Heilung offenbart. Wir reisen als Wind durch diese Inseln und bewegen uns mit subtilen Gesten über Gewässer und Pflanzenarten, um die dokumentarischen Tonaufnahmen zu enthüllen.
Als Schnittpunkt zwischen ökologischen und persönlichen Erinnerungen schafft dieses Projekt einen sicheren Raum für Überlebende. Hier können sie ihre Geschichten erzählen und haben die Möglichkeit, über Erfahrungen zu sprechen, die in ihren lokalen Gesellschaften oft tabuisiert werden. HUU bietet Teilnehmer*innen aus geografisch weit entfernten, von Krieg und Völkermord heimgesuchten Ländern die Möglichkeit, sich in einem virtuellen Raum zu vereinen und gemeinsam ein heilendes Archipel zu schaffen. ___________________________________________________________________________

DANU: Bodies of Water

Künstlerinnen: Alejandra Benet Garcia, Ariathney Coyne, Maria Dirneder, Laura Gagliardi, Sara Koniarek, Lucia Mauri, Julia Moser, Linaá Pulido Barragán, Alessia Rizzi, Daphne Xanthopoulou
Kuratorische Leitung: Damian Cortes, Smirna Kulenovic
DANU: Bodies of Water ist das Ergebnis eines transdisziplinären Workshops der Künstlerin Smirna Kulenovic, der aus der Zusammenarbeit zwischen den Künstlerinnen der Masterstudiengänge des Tanzinstituts (ABPU) und Interface Cultures (Kunstuniversität Linz) entstanden ist. Während des Sommersemesters 2022 wurde jede Künstlerin durch ihre persönliche und gemeinsame künstlerische Forschung zum Thema Wasserkreislauf begleitet.
Das Resultat daraus ist, dass wir alle zirkulieren und alles ineinander und auseinander fließt. Die Künstlerinnen präsentieren an diesem Abend zwei Performances – LEKANI und LIQUIFORMS. LEKANI Konzept und Performance: Alejandra Benet, Ariathney Coyne, Sara Koniarek, Lucia Mauri
Musik und Sound Design: Daphne Xanthopoulou
Kuratorische Leitung: Damian Cortes, Smirna Kulenovic
Kostüme: Julia Moser
Die Mächte, die die Gesellschaft überwachen, sind für die Überwachten unsichtbar. Diese Kräfte sind abstrakt und selbstregulierend – sie sind auf allen Ebenen spürbar. Die Grenzen zwischen Beobachtung und Überwachung verschwimmen. Die Künstlerinnen und das Publikum tauchen in ein zeitgenössisches und explizites Panoptikum ein.
Der traditionelle Aussichtsturm wird durch digitale Geräte ersetzt, die eine geschlossene, bewachte Umgebung nachbilden, was zu einer Wechselbeziehung zwischen Überwachung und Kontrolle führt.
Wir sind die Beobachtenden, die sich selbst beobachten.
Die Künstlerinnen laden das Publikum ein, an einer transdisziplinären Erfahrung teilzunehmen – das nicht Wahrnehmbare zu bemerken, sich dessen bewusst zu werden, was ignoriert wird, und zu erkennen, worauf sie ihre Aufmerksamkeit richten.
Durch Bewegung, vernetzte Wahrnehmung und audio-visuelle Elemente schaffen die Performerinnen eine Atmosphäre, in der sie ihre persönliche Individualität vorübergehend auflösen und Teil eines neu entstehenden, disziplinären Organismus werden können, der an der Schnittstelle zwischen Kunst und Technologie existiert LIQUIFORMS Ein Projekt von Alessia Rizzi, Laura Gagliardi, Linaá Pulido Barragán und Maria Dirneder
Performance: Alessia Rizzi und Laura Gagliardi
Musik und Sound Design: Daphne Xanthopoulou
Kuratorische Leitung: Damian Cortes, Smirna Kulenovic
Kostüme: Julia Moser
Wasser ist überall um und in uns: Es ist allgegenwärtig und vielschichtig. Unsere Körper bestehen großteils aus Wasser. Die Betrachtung dieser auf der Mikroskala zeigt explizit den Mikrokosmos (Individuum), den Makrokosmos (Umwelt) und deren Interaktion.
Metaphorisch gesprochen vergleichen wir das Individuum mit einem Wassertropfen, der in Verbindung mit anderen Wassertropfen den riesigen Ozean der Menschheit bildet. So hat jede einzelne Intervention einen entscheidenden Einfluss auf die Dynamik des gesamten Ökosystems.
In dieser Installation laden wir das Publikum ein, in eine immersive Erfahrung einzutauchen, in der Körper, die Donau, Klänge und Bilder miteinander verwoben werden. Nehmen Sie an einem rituellen Moment der Verbundenheit mit dem Wasser teil und werden Sie gleichzeitig Subjekt und Zeuge der Dynamik, die mit der Zeit natürlich entsteht.
Wir eröffnen einen meditativen Raum, der die Bedeutung jedes Einzelnen von uns als Individuum und als Mitglied einer Gruppe unterstreicht. Diese Reise wird schließlich die Raum-Zeit-Grenzen des Ökosystems Wasser erweitern, indem wir verstehen, dass wir alle ein einzigartiges großes Meta-Ökosystem bilden. ars.electronica.art/center/de/internationaler-frauentag-2023

HUU, Credit: Smirna Kulenovic (BA), Christina Zhang (CN), Vahid Qaderi (IR); Fotocredit: Ars Electronica/ Magdalena Sick-Leitner