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MITTEILUNG

Werkstattgespräche mit Filmpionierinnen #3 Die Regisseurin Käthe Kratz

15. Dezember 2022, 18.00 Uhr Kunstuniversität Linz, Domgasse 1, 4.OG, Zeitbasiertes Wohnzimmer

Die Zeitbasierten Medien laden zum Gespräch mit Käthe Kratz. Käthe Kratz war die erste Frau, die an der Wiener Filmhochschule Regie und Drehbuch studierte. Neben ihrer Arbeit als Filmemacherin schrieb sie auch Theaterstücke (Blut, 1985), engagierte sich bei der „Aktion Unabhänger Frauen“ (AUF) und begründete mit Margareta Heinrich, Kitty Kino, Heide Pils und Susanne Zanke die „Aktion Filmfrauen“.

Nach Vorführung ihres Films Lebenslinien. Augustine – Das Herz in der Hand (1985) moderieren Regisseurin Katharina Mückstein und Journalistin Julia Pühringer das Gespräch mit Käthe Kratz.

18.00 Uhr – Lebenslinien. Augustine – Das Herz in der Hand, 98 Min.
20.30 Uhr – Gespräch mit Käthe Kratz

Anmeldung bitte bis Montag, 12. Dezember 2022 unter: gerlinde.schmierer@kunstuni-linz.at
Bitte beachten sie die derzeit geltende Corona Regelung der Kunstuniversität. Lebenslinien. Erste Geschichte: Augustine – Das Herz in der Hand

R: Käthe Kratz, B: Käthe Kratz, K: Anton Peschke, S: Musik: Bert Breit, D: Gerlinde Csekits, Monica Bleibtreu, Maria Martina, Maria Reuberger, Hanne Rohrer, Karl Kröpfl; AT, 1985, Farbe, 16 mm, 98 min. Deutsch

„Gott schuf Hohe und Gott schuf Niedere“, predigt der Pfarrer den Schülerinnen, noch im Kaiserreich. Sie sollen „freudig“ ihr „Los erfüllen, ein Dasein in Mühe und Plage in Arbeit und in Schmerzen“. Gusti (Gerlinde Csekits) und ihre beste Freundin kichern. Doch die Lehrerin der Mädchen hat auch noch was zu sagen: Sie hat gelernt, dass nicht alles so bleiben muss, wie es ist. „In die Fabrik geh ich nicht“ sagt Gusti, tödlich ist der Staub der Glasschleiferei, nach Wien will sie, in der Stadt in Dienst gehen. Die Gnädigste (Monica Bleibtreu) erklärt ihr, was zu tun ist, Gusti muss den ganzen Haushalt schupfen, für sehr wenig Geld. Sie verliebt sich. Lernt Menschen kennen, die demonstrieren gehen, politisch für Gleichberechtigung arbeiten. Käthe Kratz begegnet ihrer Protagonistin auf Augenhöhe, spart die Schicksalsschläge nicht aus, auch nicht die Ausbeutung, die Übergriffe, die Unterdrückung – aber auch nicht, und vermutlich ist das fast noch revolutionärer, die Freuden, den Widerstand, die Liebe. Ein exzellent recherchierter Film über die harte Arbeit, und wer sie macht, zu welchem Preis. Es handelt sich um den ersten Teil der legendären fünfteiligen Reihe für ORF & ZDF, die mit ihren Protagonistinnen mehrere Jahrzehnte österreichischer Geschichte aus weiblicher Perspektive dokumentiert und erlebbar macht.
Zur Reihe Werkstattgespräche mit Filmpionierinnen
Regisseurinnen, Drehbuchautorinnen, Filmeditorinnen, Kamerafrauen, Ausstatterinnen haben das österreichische Kino und Fernsehen geprägt. Und doch mussten Filminteressierte ihre Namen Generation für Generation neu wiederentdecken – eine kontinuierliche Kanonisierung fand bis vor kurzem kaum statt. Während revolutionäre Frauen aus der Filmbranche anderswo schon früh unterrichteten, wurde die Expertise der Frauen der österreichischen Filmbranche selten institutionalisiert und Studierenden (auch aktiv) vorenthalten. Wir werden einige dieser Filmpionierinnen in einer Reihe von zehn je zweistündigen Werkstattgesprächen auf die Bühne holen, einzelne Filme vorab zeigen, ihre Arbeit in Filmausschnitten beleuchten. Die Weitergabe des Feuers, einen Abend lang. Die Moderation übernehmen branchennahe Personen der nächsten oder übernächsten Generation, Ziel ist Erfahrungsaustausch, Vernetzung, Weltrevolution, you name it. (Wilbirg Brainin-Donnenberg, Julia Pühringer)

Idee: Julia Pühringer, Konzept und Umsetzung: Wilbirg Brainin-Donnenberg und Julia Pühringer, in Kooperation mit FC GLORIA Frauen Vernetzung Film

Kooperationspartner*innen
Filmmuseum Wien und Kunstuniversität Linz (Zeitbasierte Medien)

FC GLORIA Frauen Vernetzung Film
Filmmuseum Wien

Fotocredit: Rosa Turrini

Lebenslinien. Augustine – Das Herz in der Hand, Käthe Kratz, 1985

Lebenslinien. Augustine – Das Herz in der Hand, Käthe Kratz, 1985

Gefördert von: Drehbuchforum Wien Frauenbüro Linz