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MITTEILUNG

Auf dem LKW nach Linz: Baufälliges Tribsees-Haus zieht um

1., 2., und 3. Juli 2021 Kunstuniversität Linz, Hauptplatz 6, 4020 Linz

Ton Matton und Studierende der raum&designstrategien laden zur Besichtigung der Installation.

Die Installation wird im Rahmen des Symposiums FlipFlopBubbleBath am 1. Juli 2021 und auch beim Rundgang 2021 am 2. und 3. Juli 2021 gezeigt.

Tribsees (dpa/mv) - Ein baufälliges Haus zieht um von Tribsees im Landkreis Vorpommern-Rügen ins österreichische Linz: Diese ungewöhnliche Aktion ist dem Projekt «Tribsees' Zukunft machen» und auch der Corona-Pandemie zu verdanken. Mit dem Projekt sollte die 2500-Einwohner-Stadt, die unter Abwanderung und fehlender wirtschaftlicher Perspektive leidet, in eine Aufbruchsstimmung versetzt werden, sagte Initiator und Stadtplaner Ton Matton der Deutschen Presse-Agentur. Er ist Dozent an der Kunstuniversität Linz und wollte mit seinen Studenten mit Installationen einigen Häusern eine neue Bedeutung geben und die Stimmung in Tribsees verändern.

"Wegen der Kontakt- und Reisebeschränkungen in der Pandemie sei es aber schwierig, die Installationen und Projekte in Tribsees zu zeigen. Also haben wir es umgedreht und bringen ein Stück Tribsees nach Linz", sagte Matton der dpa. Dazu wurden am Donnerstag Steine, Türen, Fenster oder Einrichtungsgegenstände des Hauses auf Paletten gepackt, sie sollen nun per LKW nach Österreich gebracht werden. In der Universität soll aus den Trümmern eine Installation aufgebaut werden, die die Atmosphäre in der Kleinstadt simulieren soll. Zusätzlich würden Studentenarbeiten präsentiert. Einige Arbeiten werden trotzdem im Juni in Tribsees aufgebaut.

Ziel des einjährigen Projekts «Tribsees' Zukunft machen» ist laut Matton, in der Stadt eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen. Am Ende solle eine lebendigere Kommune mit zuversichtlichen Menschen stehen. Der Stadtplaner möchte die Bewohner motivieren, sich noch stärker für ihre Heimstätte einzusetzen und sie mit neuem Leben zu füllen.

"Seit 1990 ging rund ein Drittel der Einwohner durch Abwanderung verloren. Wie viele andere Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern hat Tribsees keine echte Perspektive, die Einwohner arbeiten meist in Rostock oder Stralsund. In der historischen Altstadt mit ihren rund 300 Gebäuden steht rund ein Drittel der Häuser leer, ist in schlechtem baulichen Zustand oder schlicht völlig kaputt. «Zu jedem kaputten Haus gibt es eine traurige Geschichte", sagt Matton.

Video-Beitrag auf NDR.de
Nordmagazin: Kunstprojekt zeigt mögliches Potenzial von Tribsees

www.zeit.de

www.nordkurier.de

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Initiator Ton Matton. © Stefan Sauer/​dpa/​Archivbild

Haus Abtransport © Ton Matton

Haus Abtransport © Paul Goerden

© Franziska Schink

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© Jenny-Jey Roesner