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MITTEILUNG

CORONA - Arbeit
"Nähe durch Distanz"

WhatsApp-Dokumentation während des Shutdown von PhD-Kandidatin Luana Bechstein.

Während des Shutdown hat PhD-Kandidatin Luana Bechstein eine künstlerische Kooperation mit ihrer Mutter, Karin Bechstein-Martins Garcia, begonnen, die per WhatsApp dokumentiert wird.

Wie kann man Abstand halten und gleichzeitig Räume für Berührung schaffen?

"Meine Mutter (selbst Künstlerin) gehört mit 77 Jahren zur „Risikogruppe“. Der Herausforderung der körperlichen Distanzierung begegnen wir mit kollektivem künstlerischem Handeln. Jede von uns schafft für die andere jeden Tag eine künstlerische Arbeit oder führt diese über einen längeren Zeitraum fort. Wichtig ist die tägliche Dokumentation per Foto oder Text. In einer gemeinsamen WhatsApp-Gruppe und per E-Mail lassen wir einander am Entstehungsprozess teilhaben, fragen um Rat, Kritik und/oder greifen die Ideen der anderen als Ausgangspunkt für die eigene Arbeit auf.

Aktuelles Zeitgeschehen, Alltäglichkeiten, Gefühle der Einsamkeit, Lustlosigkeit, Momente der Verzweiflung werden ästhetisch umgesetzt: z.B. körperliche Beschwerden und die Frage, was mit dem Hund passiert, falls eine strikte Ausgangsperre kommen sollte. Tatsächlich entdecken wir über das Kunstprojekt alternative Möglichkeiten der Nähe, die wir über „normale“ räumliche Begegnungen oder Telefonate zuvor nicht kannten."

Luana Bechstein

 

Luana Bechstein (Künstlerin und Kulturwissenschaftlerin), beschäftigt sich im Rahmen ihres PhD-Studiums mit "Eigen-Sinnlichkeiten des Alterns".