seit 10. Oktober 2021 Friedhof Ungenach
Das prämierte Projekt „Licht_Raum“ von Su-Mara Kainz, Studentin der Architektur, wurde umgesetzt und wird nun eingeweiht.
Nach drei Jahren Engagement und Arbeit ist es nun so weit und die sensible Arbeit am Projekt wird sichtbar in Form eines Kunstwerkes, das unter anderem in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz entstand.
Am Ungenacher Friedhof gibt es seit 10. Oktober 2021 einen Ort zum Verweilen, zum Innehalten, zum Trauern und Erinnern für Eltern und Angehörige von Sternenkindern.
Mit dem Begriff „Sternenkind“ bezeichnet man Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt versterben. Fachlich bezeichnet werden sie als Tot- oder Fehlgeburten, welche Begrifflichkeiten jedoch sehr abwertend dem ungeborenen Leben gegenüber sind. Sternenkind hingegen ist poetisch angehaucht und spiegelt die gefühlsmäßig starke Bindung der Eltern mit ihrem Kind wider, die große Bedeutung des noch ungeborenen Lebens. Ein Sternenkind wird so genannt, weil es in den Himmel ging, noch bevor es das Licht der Welt überhaupt erblickte und von dort als Stern herabsieht.
Entstanden ist ein heller, lichtdurchfluteter, begehbarer Hohlkörper, der in seiner filigranen Ausführung an die menschliche Zerbrechlichkeit erinnert. Zarte Klänge der Windspiele erinnern an verstorbene Kinder, an eine verlorene Zukunft.
Zum Kunstwerk gruppiert sich eine Bank und durch die Bepflanzung entsteht ein geschützter Ort, der den Besuchern Ruhe, Ungestörtsein und Muse ermöglicht.
Der Erinnerungsort für Sternenkinder entstand durch Kooperation, Zusammenarbeit und Engagement der Kunstuniversität Linz, der LEADER Region Vöckla Ager, des Gemeinnützigen Ungenacher Kulturvereins, des Kunstreferates der Diözese Linz, der Pfarre Ungenach und der Gemeinde Ungenach.
„Ein Sternenkind ist für mich etwas nicht Greifbares, doch wunderbares, weil es, wenn auch nur kurz, ein LEBEN war und seine Spuren hinterlässt. So ist die Idee eines hellen, klingenden Raumes entstanden. Durch sein Gitterwerk fließt Licht und der Wind lässt zarte Klänge entstehen. Ähnlich wie unter einem blühenden Baum stehend, lässt der kleine hohe Raum den Blick der Eintretenden nach oben wandern, und verbreitet eine Atmosphäre von Leichtigkeit, Verbundenheit und Dankbarkeit,“ Su-Mara Kainz, Künstlerin.
Das Projekt von Su-Mara Kainz wurde von einer Jury im Rahmen eines ausgeschriebenen Wettbewerbs ausgewählt: Wettbewerb "Erinnerungsort für Sternenkinder"